Ich bin zutiefst betrübt. Jemand hat mein iPhone gestohlen. Ein Langfinger griff in meine Handtasche und plötzlich war es weg. Auch der Versuch, es nachträglich zu orten, scheiterte. Das Handy war längst ausgeschaltet. Ich nehme an, es wurde bereits um ein paar Euro verhökert und schlummert nun in einem schwindeligen Handyshop.
Ich hingegen sitze depressiv herum. Es fühlt sich an, als wäre ein Teil meines Körpers amputiert worden. Ganz im Ernst. Ständig spüre ich den Impuls, zum Handy zu greifen und schnell etwas zu googeln oder auf Facebook zu schauen. Und dann fällt mir ein: Geht ja nicht, das iPhone ist weg. Wahrscheinlich könnten Sozialforscher an mir Studien durchführen, wie sich der Smartphoneverlust auf totale Süchtler auswirkt. So schlimm ist das. Normalerweise baue ich am Schluss meiner Kolumne immer irgendeinen Gag ein, irgendeine Pointe. Aber sorry, diesmal geht das nicht. Der iPhone-Dieb hat meine ganze Freude geraubt.
Digitalia ist die wöchentliche IT-Kolumne des Falter. Dieser Beitrag erschien in Ausgabe 8/11. Die Illustration zeigt mein Kolumnenbild. Anlässlich des iPhone-Diebstahls wurde mir eine Träne und ein trauriger Gesichtsausdruck hineinretuschiert. Snief.
Kommentare
Hast mein volles Mitgefühl.
So war es für mich als man (Verbrecher) mein Rad klauten
Verständlich, dass du dermaßen deprimiert bist. Was können wir denn auch für diese Abhängigkeit, wenn iPhone und Co mittlerweile so viel können und uns den Alltag erleichtern. Dein Verlustgefühl kann ich sehr gut nachempfinden. Ich hoffe du hast mittlerweile ein Neues!