Sehen wir recht? Ist Yps wirklich zurückgekehrt? Das schräge Kinderheft für angehende Geheimagenten, Raumfahrer und Paläontologen wurde vor Jahren eingestellt. Jetzt liegt es plötzlich wieder in der Trafik auf.
Auf dem Cover stehen, wie damals, Schlagzeilen wie “Dinosaurier finden!“ und “Jetzt noch Spion werden“. Mit einem Schlag ist man wieder in der Kindheit. Wie schön das war! Da träumte man von Abenteuern im Dschungel oder auf geheimer Mission. Yps hatte immer das richtige Gratisgeschenk für die Entdeckungsreise, das sogenannte “Gimmick“. Zum Beispiel die “Agenten-Pfeife mit Schuss-Automatik“ oder die “Maschine, die viereckige Eier macht“. Die hat wirklich funktioniert!
Wer nach erfüllter Mission müde war, konnte im Heft die abgefahrenen Comics und Witze auf Volksschulniveau lesen. Woche für Woche bettelte man also die Eltern an, für 30 Schilling das Yps zu kaufen. Jetzt kostet es 6,40 Euro. “Eigentlich sind wir doch schon erwachsen“, heißt es keck auf dem Cover. Yps spricht nämlich nicht die heutige Jugend, sondern die Kinder von damals an.
Das Konzept geht voll auf, zumindest bei Ausgabe eins (Update: Heft Nummer 2 ist gerade erschienen!). Wer als Kind ein Geek war, ist es heute auch – und kann sich eine Reise in die eigene Vergangenheit kaufen. Inklusive der alten Comics, Witze – und des allerlegendärsten Gimmicks: der Urzeitkrebse.
Die Krebse konnte man selbst im Wasserglas züchten. Aber wehe, man verwendete jodiertes Salz! Dann starben die Tierchen, ehe sie schlüpfen konnten. Mit Tränen in den Augen lief man zur Mutter. Die tröstete einen und meinte, dass das neue Yps eh bald herauskommt. Stimmt. Jetzt ist es wieder da und soll mindestens zweimal im Jahr erscheinen. Genau richtig, um alle paar Monate eine schöne Kindheitserinnerung zu haben.
Dieser Text erschien als Enthusiasmuskolumne im Falter (Ausgabe 17/12). Mittlerweile gibt es auch schon eine zweite Ausgabe des neuen Yps. Bilder: Egmont Ehapa Verlag GmbH