Lobet und preiset Steve Jobs, denn er hat die Marke Apple erfunden, das iPhone herausgebracht und uns von Nokia erlöst! Ungefähr so lässt sich zusammenfassen, was britische Forscher neulich entdeckten. Neurowissenschaftler der Universität Warwick haben für eine BBC-Dokumentation das Hirn eines fanatischen Apple-Jüngers analysiert. Sie kamen zum Schluss: Apple löst eine religiöse Reaktion im Hirn aus. Die Magnetresonanzbilder des Apfelfans ähnelten den Gehirnscans von Gläubigen, die auf kirchliche Symbole starren.
Was für den einen der gekreuzigte Jesus ist, ist für den anderen das angebissene Äpfelchen. Zugegeben, diese “Studie“ ist nicht repräsentativ. Bisher wurde nur ein einziger Apple-Fan näher untersucht. Ich kann dieser Beobachtung aber viel abgewinnen. Steve Jobs wirkt mehr wie ein Guru als ein Firmenchef, seine Anhänger erinnern an Sektenmitglieder und die Diskussion “Mac oder PC“ ist eine Glaubensfrage. Ach ja: Und statt Kirchensteuer zahlt man 2499 Euro fürs MacBook Pro.
Digitalia ist die wöchentliche IT-Kolumne des Falter, dieser Text ist in Ausgabe 21/11 erschienen. Fotos: Flickr-User kadluba, Apple, Flickr-User kevin.j. Zum Thema Internetgläubigkeit habe ich übrigens auch ein Webgebet verfasst