Update: Mein zweites Buch ist erschienen! Hier mehr Infos zu “Hass im Netz. Was wir gegen Hetze, Mobbing und Lügen tun können.”
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Mein erstes Buch: “Der unsichtbare Mensch. Wie die Anonymität im Internet unsere Gesellschaft verändert”, erschienen im Jänner 2014 in Czernin-Verlag.
Worum geht es?
Viele Menschen sind entsetzt, was online unter dem Deckmantel der Anonymität alles geschrieben wird und welche Gemeinheiten verbreitet werden. Gleichzeitig haben Geheimdienste, Staaten und auch Internetkonzerne ein großes Interesse daran, zu wissen, wer sich hinter einem Onlinepseudonym versteckt. Von anonymen Forenpostern bis hin zur NSA-Affäre ist Anonymität ein höchst zeitgemäßes Thema.
Worum geht es wirklich?
Der Streit um die Anonymität ist nur ein Stellvertreterkrieg. Dabei wird ausverhandelt, wie wir Menschen in digitalen Zeiten miteinander umgehen wollen und wie das Machtverhältnis zwischen Individuum, Gesellschaft und Staat aussehen soll. Bei der Frage um die Anonymität geht es also auch um die Zukunft der öffentlichen Debatte.
Was andere über mein Buch sagen
“Die Medienjournalistin Ingrid Brodnig behandelt das Thema umfassend. Ihr Buch ‘Der unsichtbare Mensch’ zeigt auf: Anonymität kann gefährlich sein, aber noch gefährlicher ist es, sie ganz aufzugeben. (Rezension des SRF)
“Die österreichische Medienjournalistin Ingrid Brodnig hat ein Buch über Anonymität im Netz, deren Wert und Folgen, deren Sinn und Unsinn geschrieben. Sie unterfüttert die geschilderten Erfahrungen aus der Pöbler-Praxis mit Theorien und Studien. Ihre differenzierte Betrachtung lohnt zu lesen”. (SZ.de-Chefredakteur Stefan Plöchinger)
“Dem bemerkenswert breiten Spektrum der Anonymität in der digitalen Welt hat die ‘Falter’-Redakteurin Ingrid Brodnig nun ein Buch gewidmet, das kenntnisreich über den Stand der Debatte informiert und wichtige Fragen diskutiert”. (aus dem Profil, Ausgabe 6/2014)
“Ingrid Brodnig gelingt es gut, die vielen Facetten von Anonymität darzustellen ohne widersprüchlich zu werden. Anhand zahlreicher Beispiele aus den letzten Jahren wird deutlich gemacht, dass radikale Maßnahmen in Bezug auf Anonymität – egal, ob zu repressiv oder zu liberal – immer schlecht sind.” (Rezension auf FM4)
“Der unsichtbare Mensch ist ein anregendes und gut geschriebenes Buch. Nicht nur für Internetspezialisten.” (Rezension des NDR)
“Brodnig weist durchaus auch andere Wege durch das Labyrinth des Internets. Wo der Augenkontakt, die reale Begegnung fehle, müsse eine neue Achtsamkeit aufgebaut werden. Sie ruft sowohl die User als auch die Forenbetreiber zur Verantwortlichkeit auf. Diese Verantwortlichkeit ist etwas, das in jeder Demokratie unerlässlich ist und ohne die die Zivilgesellschaft zunehmend an Zusammenhalt und Präsenz verliert. Kippt die Stimmung innerhalb eines Blogs oder eines Forums, werden die vernünftigen Stimmen leise oder verabschieden sich. Was bleibt, ist eine triumphierende Troll-Vorhölle der Ex-Kommunikation. Es darf bezweifelt werden, dass dies jener Zustand ist, der von den Anbietern erwünscht wird. Man sagt, dass das Achten der Grenzen anderer ein Entwicklungsprozess sei. In diesem Sinne muss und darf das Internet erwachsen werden.” (Schriftstellerin Julya Rabinowich im Falter)
“Ingrid Brodnigs Buch liest sich gut, ist reich an anschaulichen Beispielen, klarer Haltung und konkreten Ableitungen. All jene die in Zeitungsforen, auf Blogs, in Wikipedia oder sonst wo im Netz mit Beiträgen anonymer Nutzer zu tun haben, sollten es dringend lesen.” (Leonhard Dobusch auf netzpolitik.org)
“Aus Medienperspektive sollten Foren jedenfalls als Teil des eigenen Auftritts wahrgenommen und nicht (gedanklich) ausgeblendet werden. Brodnig führt Beispiele dafür an, wie sich das Einschalten von Journalisten in die Diskussion zwischen Usern positiv auf deren Grundton auswirkt. Letztlich ist ‘Der unsichtbare Mensch’ ein lesenswerter Gedankenanstoß für all jene, die den digitalen Raum mit offeneren Augen betrachten wollen.” (Besprechung der Austria Presse Agentur)
Gespräche:
– Interview mit dem Deutschlandfunk: In der Kultursendung “Corso” spreche ich über “Trolle als Hacker unserer Gefühle”
– Interview mit der taz: “Die Streitlust treibt die Leute an”
– Interview mit der Futurezone: “Anonymität ist oft nur reine Schimäre”
– Interview mit den Salzburger Nachrichten: “Versteckt hinter der Anonymität im Netz”
– Radiobeitrag von FM4: In der Sendung “Connected” hat mich Robert Glashüttner zum Buch befragt und stellt dieses vor
– Eine Wortmeldung im ZiB Magazin:
Das Buch ist als Printexemplar, digital als ePub und im Kindle-Format erhältlich. Weitere Infos des Verlags.
Kommentare
hallo ingrid brodnig!
ich habe aufgrund einer empfehlung ihr buch gelesen, und wollte mich auf diesem weg bei ihnen dafür bedanken. es öffnet in dieser debatte die eine oder andere türe und regt in vielen punkten zum nachdenken an.
ich möchte auf einen punkt eingehen, der mir, nachdem ich das buch zugeklappt habe, gekommen ist, und den ich für nicht unwichtig halte, der jedoch in ihrem buch nicht berücksichtigung findet (vielleicht auch finden konnte, denn durchaus möglich, dass er den rahmen ihres buches gesprengt hätte. (und jetzt auch nicht als negative kritik zu verstehen)).
es geht um die fehlende achtsamkeit bzw. fehlende verantwortung bzw. den fehlenden respekt gegenüber anderen AUSSERHALB der online-welt. und da spreche ich nicht nur von rassistischen, geschlechterspezifischen oder ähnlichen (miß)tönen, oder von der generellen radikalisierung der sprache, sondern auch von so einfachen situationen, wie einem fehlenden “danke sagen”, wenn einem die türe aufgehalten wird. da hat sich in den letzten jahrzehnten leider vieles zum schlechten gewendet (stichwort: elbogengesellschaft oder ich-ag).
ich denke mir, dass diese “verrohung des zueinanders” (man könnte auch von einer erneuten militarisierung der gesellschaft sprechen) eine wesentliche vorbereitung dessen ist, was – wie sie dann richtig beschreiben – zu den bösartigkeiten in der netzcommunity beiträgt bzw. einladet. in folge können diese online-enthemmungen natürlich auch wiederum in den realen alltag eingehen. ein wechselspiel in folge.
die anonymität (das fehlen von augenkontakt, wie sie es sehr schön genannt haben) wirkt dann beinahe wie das lang gesuchte hilfsmittel, um endgültig alle schranken fallen lassen zu können.
zu thematisieren wäre in diesem zusammenhang auch die verwendung der “smilie-ikons”. ich finde, sie bringen ein wenig den “augenkontakt” zurück.
wenn ich jetzt und hier ein pseudonym benutze – das meinem nickname im standard.at forum entspricht – so ist es meinerseits ein kleines spiel ;- )
(ich habe im übrigen bei meinem posten festgestellt, dass es manchmal schon genügt, wenn ich ein direktes hallo und den angesprochenen usernamen bzw. eine verabschiedung (zb. mfg) schreibe, dass sich dann in folge der ton zum positiven verändert hat – eine kleinigkeit zwar, aber mit durchaus großer wirkung)
auf jeden fall kann auch ich ihr buch sehr empfehlen … und werde es auch tun.
ich verbleibe mit freundlichen grüßen
behan
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