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Die Menschen, die diese Computer erfunden haben, gehören umgebracht

Steve Wozniak hat den ersten Apple erfunden, blind will er den Maschinen aber nicht vertrauen. Ein Gespräch über seine Hassliebe zu den Geräten



Steve Wozniak hat uns das eingebrockt. Er ist mitverantwortlich, dass heute in jedem Haushalt ein Computer steht. In den 70er-Jahren entwickelte er den ersten Apple, mit dessen Nachfolgemodell revolutionierte er dann den Computermarkt – der Apple II war für viele Konsumenten der erste Rechner. Aber selbst ein Steve Wozniak muss sich oft über die Technik ärgern. Auf welche Weise die Maschinen klüger werden müssen und welche technologischen Entwicklungen uns bevorstehen, erklärt der Apple-Mitgründer im Interview.

Falter: Herr Wozniak, welche elektronischen Geräte haben Sie immer dabei?

Steve Wozniak: Das Allerwichtigste für mich ist mein Laptop, ein MacBook Pro mit Highend-Ausstattung. Dann trage ich drei iPhones bei mir, eines mit meiner Hauptnummer, das zweite als Ersatz, wenn die Batterie leer wird. Und mit dem dritten iPhone experimentiere ich. Ich probiere gerne neue Dinge aus. Weiters habe ich ein Palm Pre und ein Android-Handy. Außerdem besitze ich einen Gameboy.

Kein iPad?

Wozniak: Doch, auch ein iPad und einen Kindle. Meine Geräte sind im Rucksack verstaut, ich stecke sie nie in meinen Koffer, sondern trage alles auf dem Rücken.

Sie besitzen etliche Handys und verbringen angeblich extrem viele Stunden mit E-Mails. Raubt uns die Technik zu viel Zeit?

Wozniak: Ja, darüber schimpfe ich regelmäßig. Vor dem Internet war es nicht so schlimm, aber heute wird ständig kommuniziert. Einst war ich eine zurückhaltende Person, jetzt habe ich das Gefühl, ich muss auf jedes E-Mail antworten. Man bezieht auch seine Nachrichten übers Netz statt aus der Zeitung. Dann wird man sehr leicht mit 5000 neuen Artikeln überflutet. Das wird sich ändern müssen, wir können nicht auf alle Ewigkeit so viele Stunden pro Tag für Internetarbeit aufwenden.

Was wäre denn Ihre Antwort? Sollen sich die Maschinen unseren Bedürfnissen anpassen?

Wozniak: Genau. In der Zukunft müssen Maschinen mehr wie wir Menschen werden. Sie sollen so denken wie wir und auch vorausblicken. Googles Suchmaschine kann zum Beispiel die Bedeutung von Wörtern schon sehr gut nachvollziehen. Sie versucht den Kontext herauszufinden.

Wofür brauchen wir denn diese Form der künstlichen Intelligenz?

Wozniak: Jeder kennt bereits die Produktempfehlungen von Amazon oder Apple. Die können recht treffsicher den Geschmack eines Konsumenten erkennen und vorhersagen, welcher Film oder welche Musik ihm gefallen wird. Wir Menschen sind zwar nicht gerne vorhersehbar, aber es ist schon sehr beeindruckend, wie die Computer das immer besser beherrschen. Kann man den Geräten bereits ebenso vertrauen wie einem Menschen? Also ich tue das nicht.

Apropos Vertrauen: Google testet bereits Autos, die selbstständig durch die Gegend fahren.

Wozniak: Ja, ich glaube, Google ist da auf dem richtigen Weg. Sie versuchen ein Auto zu bauen, das eigenständig fahren und Hindernissen ausweichen kann. Ein Problem gibt es jedoch: Jedes technische Gerät macht irgendwann Fehler. Was tun wir dann? Wir schalten es aus und wieder ein. Was würde das für Autos bedeuten? Mein eigener Wagen ist mit einem elektronischen System ausgestattet. Manchmal funktioniert etwas nicht, mal ist es der Blinker, dann das GPS. Ich stoppe dann den Wagen und starte ihn neu, plötzlich geht wieder alles. Ich scherze gerne darüber, dass uns jeder Computer im Stich lassen wird. Die Menschen, die diese Dinger erfunden haben, gehören umgebracht.

Sollten wir uns also vor der Technik fürchten?

Wozniak: Hmm, in meinem jetzigen Auto verwende ich einen Tempomat und Abstandsmessung per Radar. Mein Wagen wird automatisch langsamer, um Auffahrunfälle zu vermeiden. Und ich kann”s gar nicht erwarten, bis es 3-D-Bildschirme gibt, um Abstände besser einschätzen zu können. Doch diese Technologie ersetzt nicht wirklich den Menschen. Der Wagen weiß nicht, wer ich als Person bin oder welche Routen ich lieber fahre.

Technologisch hat das iPhone sehr viel bewirkt, nicht nur, weil wir jetzt überall Internet haben. Auch der Touchscreen hat unsere Umgangsweise mit den Geräten verändert. Glauben Sie, dass die Technik immer mehr mit unserer Umgebung verschmelzen wird?

Wozniak: Ganz klare Antwort: ja. Das ist wahrscheinlich der größte technologische Wandel in den nächsten Jahren. Die Geräte werden uns immer mehr als Person wahrnehmen und unsere Mimik und unsere Stimme verstehen lernen. Für das iPhone gibt es bereits etliche Apps mit Stimmeingabe, und es werden immer mehr. Und dann muss man nicht einmal mehr nachdenken, wie man am Computer etwas macht, man spricht es einfach aus, zum Beispiel: Wie ist das Wetter heute?

Sie haben drei iPhones …

Wozniak: … derzeit habe ich drei iPhones bei mir. Meine Frau besitzt auch noch ein paar und ich besitze überdies ein iPad.

Auf diesen Geräten fährt Apple einen sehr rigiden Kurs. Es entscheidet, welche Apps, also welche Programme am iPhone und iPad laufen dürfen – und welche nicht. Wie denken Sie darüber?

Wozniak: Ich finde das ziemlich schlecht. Warum sollen Menschen nicht selbst den Sound auswählen können, den das iPhone beim Eintreffen einer E-Mail macht? Auf welche Weise könnte das dem Telefon schaden? Oder wen beschützt Apple damit? Andererseits gibt es extrem viele Apps, technisch versierte Leute können selbst etwas entwickeln und damit Geld machen oder es herschenken. Apple hat ihnen diese Möglichkeit gegeben. Ich persönlich fühle mich nicht eingeschränkt. Ich verwende vielleicht 50 Apps von den insgesamt 200.000, die angeboten werden. Aber da geht es ums Prinzip, dass man nicht eingeschränkt werden will. Und was wäre, wenn Apple eines Tages böse werden würde?

Und es stellt sich die Frage: Ist Zensur in Ordnung, solange es gute Zensur ist.

Wozniak: Fast jeder würde wohl zustimmen, dass ein gute Diktatur besser funktioniert als viele andere Regierungsformen. Wir haben auch keine Firmen, die wie die Regierung der Vereinigten Staaten verwaltet würden. Manchmal wünschte ich mir, unsere Regierung wäre von Apple geleitet oder würde Apple ähneln.

Aber Sie sagen selbst, dass Apple irgendwann böse werden könnte.

Wozniak: Jede Firma kann irgendwann böse werden. Ich gehe aber nicht davon aus, dass das bei Apple passiert. In meinen Augen ist es derzeit das beste Unternehmen der Welt.

Wie denken Sie über Google? Deren Firmenmotto lautet sogar: Don”t be evil.

Wozniak: Mir scheint, denen ist das auch ein Anliegen. Wenn Google ein neues Produkt herausbringt, ist dieses sehr offen und gut mit anderen Produkten kombinierbar. Man wird nicht gezwungen, ausschließlich Google-Produkte zu verwenden. Wenn Google anfängt, lausige Produkte zu machen, dann nenne ich sie böse. Das könnte bei Android (dem Handy-Betriebssystem von Google, Anm.) passieren. Android muss mit vielen unterschiedlichen Hardware-Teilen verschiedener Hersteller kompatibel bleiben, das könnte sie hinunterziehen.

Dabei müsste Ihnen doch der Gedanke von Android gefallen, Google lässt unabhängigen Softwareentwicklern freie Hand.

Wozniak: Ich mag diesen Aspekt an Android, insgesamt bin ich von den Geräten aber weniger begeistert als vom iPhone. Das iPhone kann mittlerweile so ziemlich alles, was ich mir von Beginn an wünschte. Und nach den Gerüchten, dass es zu einer kartellrechtlichen Untersuchung kommen könnte, hat Apple auch viele weitere Apps zugelassen, zum Beispiel Google Voice.

Google Voice arbeitet auch mit Spracherkennung. Es ist doch faszinierend, wie dumm die Geräte nach wie vor sind. Sie können zwar alles superschnell berechnen, aber verstehen können sie uns fast nicht.

Wozniak: Seit 40 Jahren suchen wir nach künstlicher Intelligenz. Aber jedes Mal, wenn ein technologischer Durchbruch erwartet wurde, war es in Wirklichkeit nur ein minimaler Fortschritt. Unser Hirn kann extrem viele Prozesse gleichzeitig erledigen. Überlegen Sie: Könnte ein Computer als Lehrer fungieren? Es gibt Unterrichtssoftware, die kleine Spiele anbietet oder den Schüler zu motivieren versucht. Aber wenn der Schüler eine Frage hat, muss er selbst danach suchen. Warum kann das Programm nicht einfach auf die Frage antworten? Warum erkennt es nicht, wenn ein Schüler müde wird, oder erkundigt es sich nicht, wie das Picknick mit der Familie war? Ein echter Lehrer würde das tun. Und je mehr ein Computer menschliche Züge annimmt, desto mehr lieben wir ihn. Dann verfallen wir dem Gerät. Und ich glaube, in genau diese Richtung geht es in der Zukunft.





Zur Person

Steve Wozniak gründete 1976 mit Steve Jobs Apple. Der 60-Jährige schuf den Apple I und Apple II und revolutionierte damit den IT-Markt, weil Computer plötzlich für normale Konsumenten interessant wurden. Heute ist er nicht mehr in die Firmengeschäfte involviert, bezieht aber ein Gehalt von Apple. Er war vergangene Woche auf Einladung der Telekom Austria in Wien zu Gast und sprach bei dem Event Future Talk




Dieses Interview ist im Falter 43/10 erschienen. Foto: Heribert Corn, Illustration: http://www.jochenworld.de/

View Comments

  • Klarnamen sollten gerade in diesen Zeiten, in denen bekannt wurde wie sehr die Staaten den Bürger fürchten, absolut nicht in Frage kommen. Solange das Internet völlig abgeschöpft wird ist das nur demokratiefeindlich.

    Meine Theorie ist ja, dass die Kommentare sich nur dem Journalistenstandard im Jahre 2013 anpassen. In den meisten Artikeln geht es auch nur noch um Fertigmachen und Lügen verbreiten.
    Es sind auch nicht nur die Hasspostings, die meisten Kommentare kann man sowieso in die Tonne treten, weil sich nur irgendwer wichtig machen möchte. Lesen Sie mal einen paar Kommentare unter einem Artikel über eine Fernsehsendung, da stehen garantiert fünf "Ich habe ja keinen Fernseher mehr" Postings, die keinem weiterhelfen, außer dass der Poster sich jetzt für elitär hält.

  • Die Kommentarspalten der meisten größeren Onlinemedien, die ich so besuche, sind für mich mehr Freakshow als Diskussionsplattform, also etwas, was man sich anschaut, wenn man eine leicht masochistische Lust hat auf Realsatire hat.
    Sie werden regiert von Kreischern, Trollen und deren Strohmännern und sonstigen Scheinargumenten, bis hin zu offenem Hass. Natürlich gibt es auch den einen oder anderen sinnvollen oder konstruktiven Beitrag, diese gehen aber meist unter im Meer derer, die sich gegenseitg hochschaukeln.

    Ich kann auch nachvollziehen, dass viele Medien ihr Klickvieh nicht vergraulen wollen, und daher ganz bewusst lieber zu wenig also zu viel moderieren, oder 'zensieren', wie gerade die Lautschreiber nicht müde werden zu betonen. Es gibt genug Kommentare die auf "dieser Kommentar kommt eh nicht durch die Zensur" o.ä. enden, weil die Leute genau wissen, was das sie da für einen Stuss verzapft haben und präventiv die Zensur-Karte ausspielen.

    Spannend wäre einfach zu wissen, wie viele sich entnervt von der Schlammschlacht abwenden, weil es ihnen -so wie mir- einfach zu blöd ist.
    Man könnte einen "Ich hätte ja was zu sagen, aber..."-Button einführen...

    • Sehr schön formuliert! So ein Button wäre eine spannende Idee, glaube auch, dass man sich damit einige Menschen vergrault, denen das Niveau zu tief ist.

  • "Deswegen ist es falsch, den Status quo der Onlineforen zu verteidigen."

    Dafür müsste man den über einen Kamm geschorenen Internetforen einen gemeinsamen Status Quo unterstellen. Aber wie soll das denn gehen?

    Ich kann nicht einfach dahergehen und die Nachrichtenkommentare auf Yahoo.de, die ausschließlich für Werbezwecke (Klicks generieren durch einfache Kommentarfunktion) dort als Feature integriert sind mit inhaltlich hochwertigen und moderierten Sachforen vergleichen.

    Das ist ungefähr so, wie die Spiegel Leserbriefe mit dem schwarzen Brett an der Uni zu vergleichen (übrigens auch inhaltlich).

    Die Wurzel des Problems liegt m.E. ganz woanders, nämlich die frei zugängliche Kommentarfunktion zur Klickgenerierung auf verschiedensten Portalen. Diese senkt die Hemmschwelle, einen Kommentar SOFORT abzusenden, ohne ihn noch einmal gelesen und kokkrrigiiert zu haben.
    Aber darauf werden Portale nicht verzichten, denn Kommentare generieren Klicks und somit Geld.

    Ich persönlich nehme immer folgende Kategorisierung vor:
    Portale - Kommentare nicht ernst nehmen - mindestens 50% Trolls, kein Inhalt, nur Meinungen
    Foren - Mitgleiderzahl und Nutzstatistik der letzten Tage und Wochen ansehen und wenn dort dem Thema entsprechend viele Leute zu finden sind, kann man von einigermaßen Seriösität ausgehen.

    Außerdem bleibt einem ja immernoch das gute alte Ignorieren von Spackos.

  • Warum wurden nun ausgerechnet diese 3 Beispiele herrangezogen ? Warum nicht zBsp:

    "möglich, dass es keien abasicht vom bullen war. indem die bullen aber leute abschieben begehen sie ganz bewußt und mit voller absicht gewalttaten. Das ist das Schlimme. "

    oder
    " wäh...wie mich dieses land schon ankotzt...."
    (beide youtube)
    oder
    "Menschen die diese Freiheit bzw. die österr. Verfassung ablehnen, wie Sie, sind abzuschieben!"

    (die Presse.com)

    Richtig, "man sollte man dafür eintreten, dass dort mit Respekt und nicht mit Ressentiments argumentiert wird." Da wollen "WIR" mit gutem Beispiel vorran gehen!

  • was kommentare angeht habe ich schon festgestellt, das es in manchen foren wie zum beispiel beim spiegel üblich ist, das kommentare die sich kritisch zu beiträgen des spiegels äußern, nicht veröffentlicht werden..wenn man zum beispiel moniert das der spiegel in manchen artikeln der boulevard un yellow press konkurenz macht..und dadurch unnötige und überflüsse dinge produziert...wenn man dies tut bekommt man eine e-mail das der kommentar nicht freigeschaltet wird..und zwar ohne angabe von gründen...denn der kommentar war nicht beleidigend, nicht ausfallend und es wurde auch nicht gedroht oder beschimpft...es wurde sich lediglich kritisch mit dem beitrag auseinander gesetzt....soviel zu meinungsfreiheit im internet

  • Ich bin ja immer noch dafür, Kommentarspalten zu Leser-Hinweis-Orten zu machen.
    Will heießen: Schreibfehler, Kritik an Stil, Satzbau, Themensetzung, Diskussion über vereinfachende Begriffe, Hinweise auf inhaltliche Fehler, gute Blogs, andere Quellen. Aber auch: häßliche Fotos, schlimme Screenshots, Meckern an Symbolfotos ("Polizeiautotür in Großaufnahme" an jeder Verbrechensnachricht, "Springerstiefel" bei Naziaufmärschen, uswusf.), Reden über Phrasen, Floskeln, falsche Metaphern...

    Ich will Mehrwert, Lesespaß und Erkenntnis. Dazu gehört, dass Leser/Zuhörer/Zuschauer ernst genommen werden. Da bringt eine Diskussion über Quellenauswahl, tendenziöse Interviewpartner oder zusätzliche Fakten beiden Seiten mehr. Vor allem, wenn sich das in der nächste Nachricht widerspiegelt. Dann lernen beide Seiten was dazu.

    Diese ganze "Politik"-"Diskussion" kann man sowieso auf jeder Nachrichtenseite zur selben Nachricht fast gleichlautend lesen. Trolle, Polemiker, Spammer, Dudenverweigerer, Dudenfetischisten... alle vereint. Daneben noch drei bis dreißig halbwegs Argumentierende - das kann man auch ganz bleiben lassen (vor allem, da externe Links in Kommentaren eh oft gelöscht werden).

    • Finde das eine gute Idee, auch Fehler der Redaktion transparent zu machen oder auch kleine handwerkliche Schnitzer (Tippfehler, stilistische Schlampereien, falsche Links) schneller melden zu können. Übrigens hat die New York Times einen sehr guten Austausch mit ihrer Leserschaft, eine Art Leserbeauftragte ("Public Editor") recherchiert sogar nach, warum eine Geschichte erschien, wie sie erschien; oder warum eine Information fehlte. Siehe http://publiceditor.blogs.nytimes.com/author/margaret-sullivan/

  • Der Artikel leidet unter einem argumentativen Spagat. Einerseits wirbt er für seinen Haltung, damit, dass nicht hingenommen werden soll, dass "andere beleidig[t] oder sogar bedroh[t]" werden. Da kann man noch zutimmen. Dann soll das Ziel aber eine allgemein freundlichere Debatte sein. Es ist aber nicht klar, was mit hart geführten Debatten, die sachlichen Inhalt haben, geschehen soll.

    Wenn ich z.B. das erste Beispiel nehme, der das "Heimschicken aller" fordert, hilft das auch nicht weiter. Die Forderung entspricht sachlich offensichtlich der nach einer Abschaffung des Asylrechts. Das ist eine im Rahmen der Meinungsfreiheit gedeckte Meinungsäußerung. Ich kann auch nicht erkennen, wer dadurch beleidigt oder bedroht würde.

  • Feig? Wie “Jura Säufer” zb.?

    Man wird von der bewährten Methode des anonymen Postens nicht abgehen nur weil manche schwache User mit dieser Freiheit nicht umgehen können, die Konsequenzen dieses persönlichen Versagens aber nur zu gerne "den anderen" aufbürden wollen.

    Auf Ausflüchte wie "Mordaufrufe an Muslimen" will ich weiter nicht eingehen, es sieht ja eh jeder was da los ist...

  • Extreme Meinungen gehören zur Meinungsfreiheit dazu. Klar, kann man ausblenden, wäre sicher auch keine Zensur - aber letztlich würde man damit nur die Augen vor dem Problem verschließen, dass es da draußen eine Menge Menschen gibt, die eben eine andere Meinung haben und diese auch extrem formulieren.

    Es wäre besser, die Kommentarfunktion zu verbessern. Fast alle Publikationen haben einen einfachen Block, wo von oben bis unten alle Kommentare angezeigt werden. Dass da keine Diskussionen entstehen, sondern jeder nur seine Meinung ablädt und abhaut, ist kein Wunder.

    Bei Heise z.B. gibt es zu jedem Artikel Foren mit echten Threads. Während Widerspruch zu Extremmeinungen andernorts irgendwo in der Textwüste verschwindet, gibt es dort die Reaktion direkt im Kontext. Es entwickeln sich auch durchaus interessante Diskussionen, denen man leichter folgen kann als bei anderen Seiten.

    Vielleicht sollten sich Anbieter daran ein Beispiel nehmen, statt die Meinungsvielfalt unter dem Deckmantel der Harmonie einzuschränken. Viele Journalisten trauern wohl der guten, alten Zeit hinterher, in der sie die Hoheit hatten über die kleine Auswahl veröffentlichter Leserbriefe. Das zeigt sich zum Beispiel daran, dass die Kommentarfunktion bei manchen Artikeln schlicht gesperrt ist: Kein Widerspruch erlaubt.

    Sicher, das ist ihr "Hausrecht". Ich bin jedoch anderer Meinung.

    • Sie wollen ernsthaft ausgerechnet das Heise-Forum als positive Alternative herausstellen? Sowohl vom Inhalt als auch von der Struktur her ist das doch einer der finstersten Orte im deutschsprachigen Netz, darunter kommt höchstens noch Krautchan.

  • Guten Morgen,
    Entschuldigung, aber diese drei oben gezeigten Beispiele für negative Postings sind absolut harmlos.
    Ich habe 10 Jahre lang ein Diskussionsforum betrieben. Dort wurden z. B. Mordaufrufe veröffentlicht. Dort wurde über die Größe des Penis von Personen spekuliert, wurde mir mit analer Vergewaltigung, Schüssen mit Dum Dum Munition in den Schädel, der Vergewaltigung und Leichenschändung meiner Frau, der Folterung ihrer Mutter, der Ausbombung unserer Wohnung. OK, das ist übertrieben, das Geschlechtorgan war harmlos.
    Von den nächtlichen Terroranrufen ganz zu schweigen.
    Und dann liefern Sie so harmlose, süße Beispiele? Das ist alles? Das Wort "Tusse" ist harmlos, und es wurde nicht zur Ermordung einer Demonstrantin unter voller Nennung ihres Namens, ihrer Adresse und ihres Bildes aufgefordert.
    DAS sind Kommentare, über die man sich Gedanken machen muss.
    Mit besten Grüßen
    Thomas Berscheid

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