Die Zukunft des Buchs? Nein, Fix und Foxi!
Zeitungsherausgeber, Verlage, Autoren, derzeit herrscht eine ziemliche Euphorie in der Branche. Alle hoffen, dass durch die neuen mobilen Geräte wieder mehr Bücher und Artikel gekauft werden. Ich bin da skeptisch. Zwar geben viele Menschen tatsächlich Geld aus, häufig konsumieren sie aber doch nur Schrott. Beispiel iPhone. Auch auf Apples Handy kann man elektronische Bücher lesen, von Goethe bis Marx. Doch was kaufen die Leute am liebsten? Ein „Fix und Foxi“-Comic namens Ostergrüße aus dem All. Neulich war das Kinderbüchlein das meistgekaufte eBook am iPhone. Auch die restlichen Top 25 sind eher erbärmlich, vor allem finden sich dort Erotikgeschichten wie „Lustsklavin von Lucy Palmer“ oder „Liebeshunger von Trinity Taylor“. Mir wären dafür sogar 79 Cent pro Ausgabe zu viel. Elektronik hin oder her, das ist der wirkliche Fehler der Branche: Wir schreiben über ernsthafte Themen, anstatt trashige Erotik hinzuschmieren. Kein Wunder, dass uns niemand Geld geben will.
Digitalia ist die wöchentliche IT-Kolumne des Falter. Diese Kolumne wurde in Ausgabe 15/10 veröffentlicht. Foto: Kauka.de
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