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Das Netz verstärkt die soziale Kluft

Die Sozialwissenschaftlerin Danah Boyd über den Reiz und die Abgründe von Freundschaftsseiten wie Facebook


509.000 Besucher in einem Monat. In nur einem Jahr hat sich die Zahl der Österreicher, die das Freundschaftsportal Facebook aufsuchen, beinahe verfünffacht. Wer sich mit der Anziehungskraft von Social-Network-Seiten beschäftigt, wird bald auf die Arbeiten von Danah Boyd stoßen. Die amerikanische Sozialforscherin hat sich schon früh damit auseinandergesetzt, wie Jugendliche Dienste wie Facebook oder MySpace nutzen. Sie hat mehr als 10.000 Onlineprofile analysiert und Interviews mit Teenagern in 17 verschiedenen US-Staaten geführt. Hier erzählt sie, wieso diese Seiten Teil der Jugendkultur wurden, warum nun auch ältere Menschen darauf hineinkippen und soziale Differenzen trotzdem nicht überwunden werden.

Falter: Frau Boyd, viele Eltern sehen, wie sich ihre Kinder auf Seiten wie Facebook herumtreiben, und machen sich Sorgen. Was gefällt Teenagern an diesen Onlinediensten?

Danah Boyd: Sie sprechen junge Menschen an, weil sie ein Ort sind, um Freunde zu treffen. Auch dann, wenn man sich nicht persönlich treffen kann.

Viele Menschen glauben, dass Teenager dort Fremde kennenlernen. Ist das der Fall?

Boyd: Großteils nein. Hauptsächlich besuchen junge Leute Social-Network-Seiten, um Freunde zu treffen. Die öffentliche Vorstellung schaut so aus, dass ein naives Kind online geht und durch Zufall einen gefährlichen Fremden trifft. Bei näherer Betrachtung sieht man aber: Jene Minderjährigen, die im Internet Unbekannte kennenlernen, sind oft isoliert und decken damit ein soziales Bedürfnis ab.

Also betrifft das hauptsächlich Jugendliche ohne Freunde, die online Anschluss suchen?

Boyd: Andere Menschen im Web kennenzulernen kann sich für manche Jugendliche als positives Erlebnis gestalten. Ein typisches Beispiel wäre ein homosexueller Junge, der es in der Schule schwer hat und ins Netz geht, um andere schwule Teenager zu finden.

Aber das kann doch auch gefährlich sein.

Boyd: Es gibt Jugendliche, die nach einer falschen Form der Bestätigung online suchen. Oft haben solche Teenager familiäre Probleme und suchen auf ungesunde Weise nach Unterstützung.

Eine Gefahr sind da auch Pädophile.

Boyd: Tatsächlich? Haben Sie sich die Daten angesehen? Die Zahlen zeigen eindeutig: Wenn man von Kindesmissbrauch redet, muss man sich in erster Linie um Kinder in ihren eigenen vier Wänden sorgen. Die Fälle aus dem Internet laufen nach einem einheitlichen Muster ab: Sie betreffen 14- bis 17-jährige Teenager und Männer in ihren Zwanzigern. In der Regel wissen die Jugendlichen, dass sie sich für sexuelle Kontakte treffen. Und sie tun das wiederholt. Diese Vorstellung ist viel angsteinflößender als die Idee, dass das zufällig passiert. Die Teenager wissen, dass sie sich selbst in eine schlechte Situation begeben. Aber warum tun sie das? Diese Jugendlichen zeigen eine Unmenge an psychosozialen Problemen. Und was machen wir? Wir beschuldigen die Technologie, anstatt den Teenagern zu helfen. Das ist gestört.

Mal abgesehen von Problemfällen, wie verhält sich denn der durchschnittliche Teenager auf Seiten wie MySpace?

Boyd: Typische Teenager können vielleicht an einem Abend pro Woche ihre Freunde treffen, aber sie hätten gerne mehr Kontakt zu ihnen. Wenn sie also heimkommen, machen sie Aufgaben und loggen sich dann in ihr Onlineprofil ein. Im Grunde pflegen sie dort ihre persönlichen Kontakte. Das hängt damit zusammen, dass sie so wenig ausgehen dürfen. Das Onlineprofil eines durchschnittlichen amerikanischen Jugendlichen ist dabei relativ langweilig. Es listet die Hobbys auf, zeigt Unterhaltungen mit Freunden und wirklich banale Bilder. Da wir in einem sehr religiösen Land leben, beinhaltet es üblicherweise auch irgendeine Widmung für Gott.

Wirklich?

Boyd: Ja. Vielen Europäern ist unklar, wie religiös mein Land ist. Außerhalb der größeren Städte sind wir eine tiefgläubige Nation. Nicht auf eine gottesfürchtige Weise, aber viele Amerikaner gehen sonntags in die Kirche, sprechen über ihre Beziehung mit Gott. Im MySpace-Profil gibt es etwa die Rubrik namens Hero. Viele Kinder, die ich interviewt habe, geben dort, Jesus” oder, Gott” an.

Social-Network-Sites, so haben Sie einmal geschrieben, spiegeln alles Gute und alles Schlechte in unserer Gesellschaft wider. Aber verändern sie auch die Beziehungen unter Jugendlichen?

Boyd: Neue Medien hatten schon immer einen Einfluss darauf, wie wir miteinander umgehen. Denken Sie an das Telefon. Plötzlich konnte man von zuhause aus nach der Schule mit Freunden sprechen. Social-Networks heben das auf eine neue Ebene: Man spricht nicht zu zweit, sondern mit der ganzen Alterskohorte. Diese Art der Kommunikation ist so, als würde man den Pausenhof mit nachhause bringen.

Wenn man 200 Freunde auf Facebook hat, wird die Konversation dann nicht sehr oberflächlich?

Boyd: Sie übersehen die mangelnde Tiefe unserer Alltagsgespräche. Wenn jemand einen Lebensmittelladen besucht, werden auch viele Leute gegrüßt. Aber hat das Tiefe? Nicht wirklich. Es handelt sich um Kontaktpflege. Und was man online am augenscheinlichsten sieht, ist eine ähnliche Art der Kontaktpflege. Junge Menschen wissen aber sehr wohl, wann eine Konversation bloß die Aufrechterhaltung eines Kontaktes und wann ein tiefer gehendes Gespräch ist.

Es kommen aber auch neue Kommunikationsebenen hinzu. Facebook hat zum Beispiel den News Feed. Der zeigt an, was die Freunde so tun, welche Nachrichten sie zuletzt veröffentlicht haben.

Boyd: Dadurch entsteht ein besseres Bewusstsein über das eigene Umfeld, darüber, was Freunde gerade machen, was sie denken. Die Leute sehen das nicht als Ersatz für Freundschaft, aber es ermöglicht ihnen ein gemeinsames Grundwissen. Auch bei Erwachsenen. Ich habe einen HIV-Infizierten interviewt, der sich unsicher war, was er seinen Freunden über seinen Krankheitsfortschritt erzählen sollte. Er konnte nicht zu einer Dinnerparty gehen und sagen: Hallo, meine Blutwerte sind gerade gut. Oder: Hallo, meine Blutwerte sind gerade schlecht. Das war ihm unangenehm. Gleichzeitig wusste er aber, dass seine Freunde neugierig waren und sich nur nicht trauten, ihn anzusprechen. Also hat er einen Blog eröffnet und dort seinen Zustand beschrieben. Seine Freunde konnten das nachlesen, wenn sie wollten. Er hat daraufhin gemerkt: An schlechten Tagen haben sie ihn angerufen und zum Essen eingeladen – ohne ein Wort über den Blog zu verlieren. Für ihn war das verblüffend, wie er so die Krankheit mit seinen Freunden behandeln konnte.

Beliebtsein ist für Teenager immens wichtig. Nun findet auf Seiten wie Facebook und MySpace sehr viel Selbstdarstellung statt. Erhöht das den sozialen Druck?

Boyd: Der Druck ist ja schon da. Als Social-Network-Sites aufkamen, dachten Teenagers, dass eine Vielzahl an Freunden hohe Popularität bedeutet. Schnell haben sie gemerkt, dass das nicht stimmt. Die Beliebtheit wird noch immer am Schulhof entschieden. Es geht um die Gleichaltrigen dort. Das ist ein gutes Beispiel, wie eine Technologie neue Möglichkeiten bietet, aber das soziale Umfeld entscheidet.

Ist es für amerikanische Teenager überhaupt möglich, nicht auf Seiten wie Facebook oder MySpace zu sein?

Boyd: Ja. Wenn die eigenen Freunde das nicht verwenden, wird man es selbst auch nicht tun. Es geht um die Norm unter Gleichaltrigen, man will Teil dieser Norm sein.

In Österreich melden sich auch zunehmend ältere User bei Facebook an. Eine Mittzwanzigerin sagte zu mir: Nicht auf Facebook zu sein, das erinnere sie an das Gefühl, kein Handy zu haben.

Boyd: In den Staaten waren die 20-Jährigen von Anfang an dabei. Spannend ist derzeit, dass auch die 40-Jährigen beitreten.

Verwenden ältere Menschen diese Dienste anders als Teenager?

Boyd: Ältere Leute wühlen ihre Vergangenheit auf, sie kontaktieren alte Freunde. Teenager stöbern nicht Kinder aus der Volksschulzeit auf, wie das Erwachsene tun. Ältere Menschen nutzen die Seiten auch seltener für den ständigen Austausch. Sie schreiben nicht dauernd Hallo, wie geht”s? auf andere Profile. Junge Leute hingegen nutzen es als einen primären Treffpunkt.

MySpace und Facebook sind die zwei großen globalen Konkurrenten, Facebook wird aber populärer. Was macht den Erfolg aus?

Boyd: Die beiden Seiten haben eine unterschiedliche Geschichte. Facebook startete in Harvard, verbreitete sich über die Colleges. 2006 öffnete sich die Seite für alle. Auch die Berichterstattung ist unterschiedlich, die Leute nahmen die beiden Seiten anders wahr: Manche sahen MySpace als gefährlich und ghettolike, während es andere spaßig und club-like fanden. Facebook wurde hingegen als das gute Kind dargestellt, während es andere lahm fanden. Obwohl die Technik dahinter recht ähnlich ist, haben sich die Anhänger der beiden Seiten entlang sozialer Bruchlinien aufgeteilt.

Wie meinen Sie das? Heißt das, dass ärmere Kinder eher in MySpace und reichere eher auf Facebook landen?

Boyd: Es ist etwas komplexer als das. Es geht um Lebensstil, Status und Zugehörigkeit. Wer für eine Eliteuni prädestiniert ist, wird – angesichts der Vorgeschichte der beiden Seiten – eher Teil der Facebook-Welt sein. Wer Teil der urbanen, musikinteressierten Szene ist, wer keinen Collegebesuch plant, wird eher MySpace verwenden. Es geht nicht rein ums Geld, es geht um viele sozioökonomische Faktoren.

Facebook wird immer populärer. Vielleicht nimmt diese Trennung ja ab.

Boyd: Stimmt, aber man darf nicht vergessen: Die unterschiedlichen Klassen in den USA mögen sich nicht gerade. Wir haben diesen mystischen Glauben, dass das Internet jede soziale Kluft überwinden wird. Das tut es nicht, es verstärkt sie. Oft sprechen wir gar nicht über die Unmenge an unverhohlenem Rassismus auf diesen Seiten, dabei sieht man dort Jugendliche, die über diese Neger sprechen. Das zeigt, wie sich Rassismus online fortsetzt.

Wie werden sich die Social-Network-Seiten weiterentwickeln?

Boyd: Eines ist klar: Sie werden mobil. Wir wissen nur noch nicht, wie. Das Problem ist, dass Mobilfunkanbieter alles kontrollieren. Wenn Sie ein iPhone haben und Ihr Freund einen BlackBerry und Sie Orange verwenden und er British Telecom, funktionieren viele Dinge nicht. Dinge, die möglich wären, wenn Sie beide ein iPhone und beide den gleichen Anbieter hätten.

Aber ich habe zum Beispiel ein iPhone und Facebook darauf installiert. Und Sie haben ja auch ein iPhone. Da können wir doch kommunizieren.

Boyd: Das ist nicht dasselbe. Sie verwenden eine Webapplikation auf Ihrem Handy, aber Facebook nutzt dabei keinerlei Services, bei denen Sie geortet werden. Dabei ist die Bestimmung des eigenen Ortes eine Schlüsselkomponente bei mobiler Kommunikation. Wenn ich ein Foto mache, will ich wissen, wer mit mir im Raum ist, und ich will dieses Bild automatisch auf deren Profile hochladen. Ich will wissen, ob sich Freunde von mir gerade in meiner Nähe aufhalten. All das wird noch kommen. Wir wissen nur nicht, wann und wie.

Google hat gerade so ein Service namens Latitude gestartet.

Boyd: Das ist so ein Versuch. Derzeit ist es aber noch nicht einmal für die meisten Handys erhältlich, obwohl die Diskussion über Privatsphäre bereits begonnen hat. Mal sehen, wie sich das entwickelt.



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“, WIDTH, 1, HEIGHT, 1); onmouseout=return nd();>Zur Person

Danah Boyd ist eine amerikanische Sozialwissenschaftlerin, die für ihre Arbeiten über Social Network Seiten bekannt ist. Die 31-Jährige hat ihre Doktorarbeit an der University of California, School of Information abgeschlossen, forscht nun bei Microsoft Research New England und ist wissenschaftliches Mitglied an der Harvard Universität (Berkman Center for Internet and Society). Unter www.zephoria.org finden sich ihr Blog und ihre Publikationen


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Das rasante Wachstum der Freundschaftsseiten
(Angaben für Österreich, Besucherzahlen in Prozent)




StudiVZ ist in Österreich die populärste Social-Network-Seite.



MySpace ist auf Platz 2, wuchs zuletzt aber nur rechts langsam.



Facebook – die Besucherzahlen wurden in einem Jahr fast verfünffacht.


Quelle: Marktforschungsinstitut ComScore. Verglichen wurde die Anzahl der Besucher der Webseite (Unique Visitors) im Dezember 2008 mit der Anzahl im Vergleichsmonat des Vorjahres.

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Für alle, die online noch keine Freunde haben: kurze Einführung in Sachen Facebook & Co.

Social-Network-Seiten Klingt spröde, ist aber der korrekte Begriff für Freundschaftsportale wie Facebook. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sich User dort registrieren, ein Profil anlegen und sich miteinander vernetzen, also virtuell Freunde werden.

MySpace, StudiVZ, Facebook Die drei wichtigsten Freundschaftsportale hierzulande (siehe Grafik). StudiVZ wird vor allem von Studenten aus dem deutschsprachigen Raum genutzt, MySpace ist die erste Anlaufstelle für Bands und deren Fans. Facebook ist weniger bunt, hat MySpace aber nun als weltweite Nummer eins abgelöst.

Freundschaft Ein inflationär verwendeter Begriff im Web. Trotzdem freunden sich die meisten User nur mit Menschen an, die sie zumindest flüchtig aus dem realen Leben kennen. Die Online-Kumpels tauchen dann in der Freundeliste auf. Aber Vorsicht: Mit zu wenigen Kontakten wirkt man unsozial, mit zu vielen nicht vertrauenswürdig.

Profil Die virtuelle Visitenkarte, auf der Hobbys, Kontaktdaten und Fotos aufscheinen. Außerdem gibt es eine Statusmeldung, durch die der User mitteilt, was er gerade tut. Da stehen Meldungen wie Harald isst ein Eis. Hört sich unspektakulär an, das ständige Lesen von fremden Statusmeldungen kann aber süchtig machen.


Dieser Artikel ist im Falter Falter 08/09 erschienen. Fotos: Adam Tinworth / James Duncan Davidson

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  • zur erweiterten Gefahrenerforschung: Wie kommen denn Ermittler dazu dass eine Person potentiell Terrorist werden koennte? Naemlich ohne diese Person (noch frühzeitiger) zu ueberwachen.

    Vielleicht weil diese Person etwas mit einer Person zu tun hat die was mit einer Person zu tun hat die was mit einer Person zu tun hat die was mit einer Person zu tun hat die was mit einer Person zu tun hat die was mit einer Person zu tun hat die ein Terrorist ist. Das waer dann wohl so ziemlich jeder.

  • Die links-grünen Eliten planen die Vernichtung der eingesessenen europäischen Volker durch Masseneinwanderung von Nichteuropäern, insbesondere von Muslimen, weil sie diese brauchen, um die bürgerlich-christlich geprägten Gesellschaften radikal nach utopischen Vorstellungen umzukrempeln (Antonio Gramsci hat das alles schon vor 80, 90 Jahren durchdacht) und wundern sich dann, dass es Widerstand gegen die eigene Vernichtung gibt.

    Europa soll zu einem bunten Völkergemisch werden, in dem sich letztlich der Islam durchsetzen wird, während alle nicht-westlichen Gesellschaften weiterhin ihre eigenen nationalen Gesellschaften behalten und da wundert sich die Elfenbeinturmbewohner, dass die völlig durchgeknallte Selbstvernichtung nicht von allen begeistert aufgenommen wird...

    Die etablierten geistigen "Eliten" in Europa haben jede Orientierung und führen die westliche Welt in den Untergang....

    Was Breivik getan hat, ist moralisch nicht zu rechtfertigen, nachvollziehbar als Verzweiflungstat ist es meines Erachtens dennoch. In 10, 20 oder 30 Jahren, wenn der Bürgerkrieg um die Herrschaft in Europa tobt zwischen den muslimischen Einwanderern und den Eingesessenen, wird man das verhalten von Breivik in weiten Bevölkerungskreisen verstehen, da bin ich mir sicher!

  • dieses beispiel zeigt deutlich, wie weit weg von der realität die entwicklerInnen solcher kampagnen sind...

  • Das spricht mir aus der Seele! Komplett inhaltsleer, keine tiefergehenden Informationen oder Erklärungen für die Bürger, kein Dialog, .... das Ganze ist völlig sinnlos. Was insbesondere deswegen schade ist; da es eine gute Gelegenheit gewesen wäre an Politik desinteressierte Menschen, insbesondere Junge, zurückzugewinnen. Darum tut es mir mehr leid, als um die 200.000 Euro, denn es wird noch viel mehr bei uns verschwendet.

  • Kein Politiker, der nicht von sich aus in den neuen Medien präsent sein will, sollte sich da präsentieren. Man kann einfach nicht glaubwürdig rüberkommen.

  • Man muss ja nicht mal schummeln am FB-Profil. Man veröffentlicht einfach nur die richtig netten Sachen, Gelegenheiten, Fotos und Momente für alle Freunde. Man schränkt die persönlichen Postings auf den "inneren" Freundeskreis ein. Dann sieht der alte Bekannte halt nur einen Ausschnitt aus dem Leben. Aber genauso kann man auch seine Erzählungen & Darstellungen während eines Abends in großer Runde einschränken (solang keine Leute dabei sind, die Genaueres wissen und dies auch kundtun). Same same.
    Aber sicher spannend, das Treffen. Fix Oida!

  • #OPEN und #PIPA blieb leider unerwähnt.

    zu: ACTA und VDS sind Chiffren für ein unsauberes Demokratieverständnis. Da werden in geheimen Verhandlungen Dokumente erstellt, und wenn der fertige Entwurf an die Öffentlichkeit dringt, ist es für eine echte Debatte längst zu spät. Diese Geheimniskrämerei auf supranationaler Ebene ist ein guter Trick, um umstrittene Gesetze ohne große Diskussion auf Schiene zu bringen.

    Hinweis:
    Ross und Reiter werden von Ihnen hier laufend anonymisiert: Welche Personen meinen Sie genau, die "im geheimen Dokumente erstellen" Wessen "Geheimniskrämerei"?? Wie heißen, die Österreicher, die hier aktiv waren / sind? Wenn Sie diese "Geheimniskramerei" selbst eliminieren würden, wären Roß und Reiter konkret benannt. (Ein "Ministerium" kann ja nicht schreiben, verhandeln, etc. --- nur Personen.)

  • Ich finde, Sie nehmen (wie sehr viele Journalisten, inkl. Mr. Wolf vom ORF) die Sache immer noch zu leicht.

    Durch privat bzw. allgemein erhältliche Software fische ich (mit fast 98% Genauigkeit) aus facebook die ÖVP- oder SPÖ-Wähler heraus; womit das Wahlgeheimnis zu 98% futsch ist. (wird normalerweise "demokratieschädlich" genannt)

    Bei den $cientologen wurde deren Grundsatz "von jedem eine Akte anlegen" (im $c.Jargon: Ethik-Akte) von Leuten wie Ihnen heftig bekämpft, weil totalitär. Nun haben Sie das, was früher "totalitär" genannt wurde: eine Akte von jedem, die Privates und Intimes enthält.

    Danke U$-Konzerne und U$-Regierung, v.a. Bush-Regierung für die exorbitante
    - politische Spionage
    - Wirtschaftspionage
    - militärische Spionage

    Denn: heute ist Information viel, viel wichtiger als "Geld"; Information regiert die Welt.

    lg

  • In D hat ein Blogger nach seinem Urlaub festgestellt, dass etliche seiner Texte im web gefehlt haben. Das hat den gewaltig überrascht, sodass er gleich nachforschte.

    Der Provider hat ihm die Blog-Beiträge herausgelöscht!! Und zwar deswegen, weil ein Rechtsanwalt dem Provider eine einstweilige Verfügung eines kleinen BRD-Gerichtes gemailt hat, mit der Aufforderung, zwei dutzend Texte zu entfernen. Das hat der Provider gemacht, um nicht als "Störer" (ist in der BRD so) vom RA belangt zu werden.

    Das heißt: lange bevor der Blogger davon erfahren hat (vom Rechtsanwalt und des Gerichtsbeschlusses) waren seine Texte vom web entfernt.

    Die einstweilige Verfügung wird OHNE Anhören der Blogger beschlossen; nach der Anhörung des Bloggers wurde der Beschluß aufgehoben; das Entfernen der Texte war rechtswidrig, weil der Gerichtsbeschluß aufgehoben werden mußte.

    Also: wenn von Ihnen im web zwei dutzend Beiträge fehlen und sie nicht wissen warum, dann wissen Sie, wo das Problem bei #ACTA liegt. http://is.gd/ED43eX

    Das Problem ist, dass sechs Konzerne (Sony, MGM, Universal, ...) mehr Macht haben, als die gesamte EU und ihre Politiker.

    lg

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