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“Wir müssen nicht auf jeden Hype aufspringen”

Journalismus geht anders: Statt Nachrichten und Hypes hinterherzusprinten, liefert die holländische Webseite De Correspondent tiefgründige Artikel – und beweist, dass Menschen dafür Geld ausgeben wollen

De Correspondent ist ein Hoffnungsträger in Europa. Das Medium finanziert sich rein über Onlineabos. Die Internetuser, genannt “Mitglieder”, zahlen 60 Euro im Jahr und finanzieren damit akribisch recherchierte Artikel. Die holländische Seite zeigt, dass Menschen tatsächlich bereit sind, für guten Journalismus online zu zahlen – und zwar gar nicht so wenige: Binnen acht Tagen sammelte De Correspondent 900.000 Euro, bis zum Start war es sogar mehr als eine Million. Der Chefredakteur und Gründer Rob Wijnberg war neulich zu Gast in Wien, er trat am Media Innovation Day auf. Vorab erklärte er dem Falter, wie seine Seite funktioniert und warum dieses Konzept vielen Menschen besser gefällt als die herkömmlichen Medien.

Falter: Herr Wijnberg, wie haben Sie Menschen dazu gebracht, Ihnen so viel Geld zu geben, noch ehe es Ihr Medium überhaupt gab?

Rob Wijnberg: Gedanken kann ich nicht lesen, aber drei Faktoren waren wohl wichtig. Erstens, wir haben vorab intensiv über die Prinzipien nachgedacht und darüber, was wir Neues zum Journalismus beitragen können. Es reicht nicht zu sagen, man möchte Qualitätsjournalismus machen, jeder hat eine andere Vorstellung, was Qualitätsjournalismus ist. Stattdessen setzten wir an einem Kernproblem des gängigen Nachrichtenwesens an: News sind immer die Ausnahme zur Regel. Würde man die Welt rein aus Nachrichtenperspektive kennen, hätte man keine Ahnung, wie die Welt wirklich ist. Die Nachrichten behandeln, was schiefgeht, etwa Unfälle und Ausnahmen, aber nicht die Struktur oder das große Ganze. Unsere Idee war also eine Nachrichtenseite, in der es um diese Struktur geht.

Sie versprachen also, es anders zu machen?

Wijnberg: Genau, wir versprachen eine Neudefinition der Nachrichten. Einige Leute mochten diese Idee, weil ihnen selbst auffiel, dass sie überall dieselben Nachrichten serviert bekommen. Zweitens war wichtig, dass uns einige großartige Journalisten unterstützten und bekanntgaben, dass sie für uns arbeiten werden. Und drittens haben wir unsere journalistischen Prinzipien im Aufbau der Seite verankert: Wir haben zum Beispiel keine Werbung, wir müssen nicht auf jeden Hype aufspringen, um Clicks zu generieren.

Sie sagen, Nachrichten würden ein falsches Bild der Welt vermitteln. Inwiefern denn?

Wijnberg: Es geht immer um die spektakulären Ausnahmen. Viel wird zum Beispiel über das Finanzsystem berichtet und dass Banken ernsthafte Probleme haben. Aber wir wissen nicht einmal, wie eine Bank wirklich funktioniert. Wir erfahren immer nur über die Fehler der Banken, nicht jedoch, wo diese Fehler herstammen. Das betrifft nahezu alle großen gesellschaftlichen Entwicklungen -diese passieren oft schleichend und sie kommen nicht auf die Titelseite. Wir versuchen, gerade diese größeren gesellschaftlichen Entwicklungen als Nachricht zu bringen.

Wie machen Sie denn das?

Wijnberg: Ein Beispiel: In den vergangenen 14 Jahren wurden mehr Grenzzäune errichtet als in den 2000 Jahren zuvor. Das sagt viel über die Globalisierung und das vermeintliche Verschwinden von Grenzen aus. Über die einzelnen Zäune wird zwar immer wieder berichtet, Tageszeitungen schreiben etwa, dass Indien einen Grenzwall zu Pakistan errichtet. Aber der größere Trend ist keine Schlagzeile: nämlich dass es heute mehr Grenzzäune gibt als je zuvor.

Wirklich? Sind diese Zäune länger als die Chinesische Mauer?

Wijnberg: Die genaue Länge weiß ich nicht. Ich rede von der Anzahl der Staaten, die Grenzwälle errichten. Das waren in den letzten 14 Jahren insgesamt 35 Länder. Diese Zäune werden meist mit dem Kampf gegen den Terror gerechtfertigt. Aber die Daten zeigen, dass diese Zäune immer zwischen einem reichen und einem armen Land liegen. Die Demografie an diesen Zäune sagt also sehr viel über unsere Welt aus.

Sie kündigten Ihr Projekt im holländischen Fernsehen an und baten die Zuseher, dieses zu bezahlen. Hatten Sie mit so einem Erfolg gerechnet?

Wijnberg: Ich hatte keine Ahnung: Wir wollten mindestens 15.000 Mitglieder, damit wir wirklich etwas Substanzielles liefern können. Es war komplett unklar, ob wir diese Zahl überhaupt erreichen können – und dann ging es ziemlich schnell. In acht Tagen erreichten wir unser Ziel.

Sie haben heute rund 33.000 zahlende Mitglieder. Wie viele Journalisten arbeiten bei Ihnen?

Wijnberg: Acht Vollzeitredakteure und sechs unterstützende Mitarbeiter, zu letzteren zähle ich mich als Chefredakteur. Außerdem haben wir 17 freie Mitarbeiter. Wir liefern am Tag vier bis fünf Beiträge, wobei mindestens eine große Geschichte des Tages dabei ist.

Lassen Sie mich noch einmal auf den Aspekt zurückkommen, dass herkömmliche Medien nur Schlagzeilen und nicht das große Ganze vermitteln.

Wijnberg: Es ist sogar noch schlimmer als das. Oft widersprechen die Schlagzeilen dem großen Ganzen sogar. In Holland wird etwa viel über Gewalttaten auf offener Straße berichtet. Dabei sinkt die Zahl dieser Gewalttaten seit Jahren, nur die Berichterstattung darüber steigt. Das Bild, das die Nachrichten hier zeichnen, ist nicht einfach nur unstimmig – es ist das genaue Gegenteil der tatsächlichen Entwicklung.

Das trifft auch auf Österreich zu, die Kriminalitätsstatistik sinkt, aber das wird kaum berichtet.

Wijnberg: Das passiert in etlichen Ländern. Denn Medien sind darauf ausgerichtet, unsere Aufmerksamkeit zu erreichen und komplexe Geschichten taugen dafür nicht – zumindest glauben das einige Medien.

Sie sind ganz bewusst anders, zurückgelehnter, wollen nicht bei jeder Medienaufregung mitmachen. Aber wie bleiben Sie als Medium relevant?

Wijnberg: Das hängt davon ab, wie Sie Relevanz definieren. Viele Journalisten finden ein Thema wichtig, wenn andere Medien darüber reden. Aber das ist nicht notwendigerweise das, was die Leute für wichtig halten. Nehmen wir an, ich will in einer Tageszeitung eine Titelgeschichte über Demenz schreiben. Dann wird der Einwand kommen: “Warum jetzt? Gibt es eine neue Studie oder hat ein Politiker darüber geredet?” Und wenn das nicht der Fall ist, gilt es als nicht relevant. Dabei spielt Demenz im Leben ganz vieler Menschen -sogar einer wachsenden Anzahl von Menschen – eine große Rolle. Auch wenn es keinen neuen Bericht dazu gibt oder kein Politiker sich äußerte, existiert das Phänomen. Das ist etwa für uns als Medium relevant.

Sie bezeichnen Ihre Mitarbeiter als “Korrespondenten”, aber die sitzen nicht unbedingt im Ausland. Oder?

Wijnberg: Wir haben eine etwas breitere Definition von Korrespondenten. Unsere Korrespondenten nehmen Sie nicht unbedingt auf eine Reise in ein anderes Land mit, sondern auf eine Reise in ein Thema oder eine Fragestellung.

Verändert sich dabei auch die Rolle des Journalisten?

Wijnberg: Wir hängen nicht dieser Idee des objektiven Journalismus an. Wir bezweifeln, dass diese Objektivität überhaupt existiert. Unsere Journalistinnen und Journalisten sollen nicht nur die Fakten berichten, sondern diese auch einstufen. In den Geschichten unserer Korrespondenten erfährt man auch viel über ihre Weltsicht – man kann dieser Sicht dann zustimmen oder auch nicht.

Das ist ein sehr umstrittenes Thema. Manch einer wird einwenden, dass dabei die Gefahr einer einseitigen Berichterstattung entsteht.

Wijnberg: Stimmt, aber diese Gefahr existiert genauso beim Journalismus, der angeblich objektiv ist. Welche Themen man relevant findet, welche Worte man wählt, welche Experten vorkommen, all das ist subjektiv. Der Unterschied ist nur: Wir weisen darauf hin und bieten unseren Lesern auch an, mit uns zu interagieren, nachzuhaken, und unsere Korrespondenten antworten darauf. Wir sind keineswegs einseitiger als andere Medien, wir sind nur ehrlicher in unserer Einseitigkeit.

In meinen Augen unterscheidet sich korrekter von unkorrektem Journalismus dadurch, dass man faktengetreu berichtet und transparent macht, woher man eine Information hat.

Wijnberg: Ja, subjektiv berichten heißt nicht, dass es keine Fakten gäbe. Wir verlangen von unseren Journalisten dasselbe wie andere: dass ihre Geschichten auf Fakten basieren, dass sie angeben, von wo eine Information stammt. Neben unseren Artikeln haben wir etwa eine Leiste eingeblendet, dort werden die Quellen verlinkt und erklärt.

Ändert sich dabei auch die Beziehung zu den Lesern?

Wijnberg: Absolut. Wir wählten den Namen De Correspondent auch, weil er das Wort “Korrespondenz” enthält. Unter unseren Artikeln steht, dass man etwas “beitragen” soll. Wir haben bewusst nicht das Wort “Kommentieren” gewählt, weil die Kommentare auf vielen Webseiten meist nicht hilfreich sind. Wir reden stattdessen von “Beiträgen”, in denen Leser ihr Wissen und ihre Expertise mitteilen sollen.

In Ihrem Forum gibt es keine Anonymität. Wer posten will, muss den richtigen Namen angeben. Wie wichtig ist das für einen guten Ton?

Wijnberg: Sehr wichtig. Bei uns können nur Mitglieder, also zahlende Abonnenten, mitschreiben. Und wer ein Mitglied sein will, muss den richtigen Namen angeben. Menschen, die ihren richtigen Namen angeben, sind häufig wesentlich sachlicher und weniger aggressiv. Auf vielen Webseiten liest man furchtbare Beschimpfungen, weil Menschen nicht ihren richtigen Namen angeben und sie keiner für ihre Worte verantwortlich machen kann. Wir können das.

Gleichzeitig behagt aber vielen Menschen die Google-Suche nicht. Sie wollen auch deswegen anonym posten, damit nicht jede Wortmeldung von ihnen gefunden werden kann.

Wijnberg: Stimmt. Die Kommentare auf unserer Seite werden auch nicht von Google indexiert. Sie sind nur für unsere Mitglieder lesbar. Man findet sie also nicht, wenn man jemanden googelt. Und wer unbedingt anonym etwas beitragen will, kann jedem unserer Korrespondenten ein E-Mail senden oder auch ein verschlüsseltes E-Mail senden. Das bieten wir überall an.

Eine deutsche Webseite kopiert gerade Ihr Modell. Die Journalisten von Krautreporter. de wollen auch 900.000 Euro eintreiben und tiefergehenden Journalismus liefern. Nur eines ist anders: Auf Krautreporter sollen alle alles gratis lesen können, bei Ihnen sind es in erster Linie die zahlenden Kunden.

Wijnberg: Wir sprachen mit den Machern sogar über eine Kooperation, aber entschieden uns dann dagegen, weil wir uns in ein paar Aspekten nicht einig wurden. Zum Beispiel, ob die ganze Webseite gratis aufrufbar sein soll. Zum einen ist das kein Kaufanreiz für ein Abo, zum anderen ist es vielleicht schwieriger, eine Community aufzubauen. Wenn alle mitlesen können, schreckt man mitunter davor zurück, zu kommentieren. Diese Aspekte fanden wir nicht so gut. Im Grunde hoffe ich, dass alle neuen Journalismusinitiativen auf ihre Weise erfolgreich sind -je mehr unterschiedliche Ansätze es gibt, desto besser.

Im deutschsprachigen Raum wird über das sogenannte “Clickbaiting” diskutiert – also Onlinemedien, die mit sensationellen oder kuriosen Überschriften viele User anlocken wollen. Buzzfeed ist dafür bekannt, aber es gibt noch extremere Beispiele. Sind Sie der radikale Gegenentwurf?

Wijnberg: Wir verachten Buzzfeed keineswegs. Wir schauen uns sogar liebend gern etwas davon ab, wie Buzzfeed Aufmerksamkeit schafft. Entscheidend ist die Frage: Schreibt man einen Artikel oder eine Liste über ein Thema in allererster Linie, weil dieses Thema viele Clicks generiert? Das finde ich falsch. Es ist jedoch in Ordnung, bei einer wichtigen Geschichte zu überlegen, wie man es schafft, dass sie möglichst viele Menschen lesen. Wir fragen uns auch, auf welche Titel Menschen klicken. Ist ein Artikel aber sehr ausgewogen, hat er keine große Pointe, dann sollte man in der Überschrift nicht etwas anderes suggerieren. Das wäre Betrug.

Buzzfeed spricht oft Themen an, die Menschen direkt betreffen, etwa eine Liste, die zeigt, dass man als 30-Jähriger anders denkt als noch mit Anfang 20. Das ist wohl auch Teil des Erfolgs.

Wijnberg: Das meinte ich vorher: Was Journalisten als wichtig erachten, hat oft wenig damit zu tun, was Menschen in ihrem Leben beschäftigt. Nur auf eines sollte man aufpassen: Es ist schon eine journalistische Pflicht, Menschen nicht nur darüber zu informieren, was sie eh schon interessiert. Man muss auf die Interessen der Leser eingehen, ihnen aber auch Themen liefern, von denen sie noch gar nicht wussten, dass sie diese interessant finden. Man kann das sogar kombinieren: Wir brachten etwa eine ziemlich komplexe Geschichte über Textilarbeiter in Bangladesch. Da hätten wir titeln können: “Die Fabriken in Bangladesch sind furchtbar”, dann hätte das wohl kaum wer angeklickt. Stattdessen schrieben wir in etwa: “So leben die Menschen, die Ihr T-Shirt machen”. So haben wir am realen Leben der Leser angeknüpft, aber ihnen Informationen geliefert, die ihnen noch nicht bewusst waren.

Sie beschreiben ein sehr ambitioniertes Projekt. Aber wenn ich Sie richtig verstehe, kommt der entscheidende Tag am 30. September.

Wijnberg: Stimmt, am 30. September laufen die ersten 20.000 Jahresabos aus und hoffentlich werden möglichst viele Menschen ihr Abo verlängern. Ich glaube, unsere Chancen sind gut, weil wir seit dem Start der Seite 13.000 neue Mitglieder fanden und viele regelmäßig auf unserer Seite lesen. Aber, stimmt: Das ist ein ganz wichtiger Tag für unsere Plattform.

Zur Person

Rob Wijnberg, 32, ist studierter Philosoph und schrieb das Buch “De nieuwsfabriek” (Die Nachrichtenfabrik), in dem er die Schnelllebigkeit der Medien kritisiert. Zuvor war er Chefredakteur der Tageszeitung nrc.next, wo er auf Hintergrund und Debatte setzte. Als der Eigentümer mehr News wollte, kündigte er. Im März 2013 präsentierte er mit Kollegen das Projekt De Correspondent, sammelte in acht Tagen 900.000 Euro. Im September ging die Seite online, Wijnberg ist Chefredakteur, Ernst-Jan Pfauth Herausgeber. Zu den Mitgründern zählt die innovative Designagentur Momkai, die die gesamte Plattform selbst baute

 

Foto: De Correspondent/bas losekoot, Zeichnung: Momkai/cléa dieudonné

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  • Danke für den tollen Artikel!

    Hab nur eine kleine Anmerkungen zu Punkt 2:
    "Man hätte das laut Fussi eher als Frage einbringen können, zum Beispiel. ob es fair sei, dass nur große Söhne in der Bundeshymne vorkommen. "

    Diese Diskussion hatten wir afaik bereits. Sie mündete in der Änderung des Textes der Hymne, wirksam ab 1.1.2012.

  • Shitstorms werden in logischer Folge befördert wenn nicht ausgelöst dadurch, dass es auf facebook keinen Dislike-Button gibt. Wenn einem etwas nicht passt, muss man was schreiben. Und diese Mühe machen sich eher jene, die extrem dagegen sind - mit entsprechender Wortwahl. Jene, die dafür sind, klicken auf Like, und das war's.

    Andere fühlen sich durch die schiere Sichtbarkeit dieser shitstormesken Kommentare bestärkt und lassen ihren Frust (der gern auch aus der allgemeinen Lebenssituation erwächst) ebenfalls los. Das schaukelt sich dann weiter hoch (bzw. "hinunter"). Der Teufel sch...t halt immer auf den größten Haufen.

    Zudem haben wir im vorliegenden Fall nicht nur das Thema Gleichberechtigung sondern auch das prinzipielle Match Politiker vs. (populärer) Heimatmusiker. Heinisch-Hosek hätte wahrscheinlich irgendwas gegen Gabalier posten können. Hätte sie auch angeeckt und Widerspruch hervorgerufen.

    Wäre auch interessant, wie die Struktur der Negativ-Poster aussieht. Wieviele Männer, Einkommenslevel, Geschiedene, Alter etc. Und ob diese Struktur repräsentativ für Österreich ist (oder auch jenen, die bei einer Volksabstimmung für die alte Hymne stimmen würden). 14.000 oder mittlerweile mehr sind für eine eingehendere statistisch Betrachtung schon nicht wenig.

    Andererseits: 6 Millionen der Internetbevölkerung haben nicht geshitstormt (nur davon gelesen in der großen medialen Berichterstattung).

    • Interessant, dass Sie auf den Dislike-Button zu sprechen kommen. Ich habe ja zum "Gefällt mir nicht"-Knopf, den sich viele wünschen, eine andere Meinung: Facebook lässt den bewusst weg, weil er den Trollen nützen würden, die nur Zwietracht säen wollen. Die würden es dann als Auszeichnung sehen, möglichst viele Dislikes zu ernten und selbst permanent Dislikes zu verteilen. Aber wie Sie richtig sagen, eines vergisst man oft bei solchen Debatten: Die schweigende Mehrheit hat online nicht geschimpft und sich nicht am Shitstorm beteiligt. Nur das ist leider dann oft (auch für die Betroffenen) dann nicht sichtbar.

      • thx, ich freue mich über Ihre Replik. Ja, das kann prinzipiell in beide Richtungen gehen. Auf einer ganz grundsätzlichen Ebene könnte man mit der Frage spielen, ob "der Mensch" (heutzutage, in Social Media) eher tätig wird, wenn - all other things being equal - er zur Startaussage pro eingestellt ist oder contra (pathetischer ausgedrückt sie aufbauen oder zerstören, verteidigen oder angreifen will). Sicher hängt es auch davon ab, wie die Startaussage gepolt ist - um bei dem manichäischen Weltbild zu bleiben ;) ...ich weiß... sehr sehr pauschal und abstrakt... ;)

        Das genaue, konkrete Gegenexperiment und damit den Vergleich, wie es ausgesehen hätte, wenn Gabalier Heinisch-Hosek in derselben Tonart und Stärke und zuerst angegriffen hätte, ist leider nicht möglich. Hätte es dann die bösen Kommentare eher zugunsten der neuen Hymne gegeben bzw. gegen den Aggressor Gabalier?

        Mit einem Dislike-Button gäbe es Waffengleichheit zwischen den beiden Typen. Dann hätten auch die negativ Eingestellten die Convenience-Option des Button Drückens (und manche von ihnen würden sich den bösartigen Kommentar vielleicht sparen).

        Ich meine, man sollte auch noch deutlicher zwischen dem klassischen Troll und Shitstorm-Teilnehmern unterscheiden, wenn man über Manieren im Internet spricht. Klassische Trolle sind lieber unbekannt - in meiner von Freunden und Gutgesinnten bevölkerten Timeline gibt es kein Trollen (bzw. zeigt mir facebook keins). Shitstorm-kompatible Bemerkungen seh' ich von bekannten Personen schon.

  • Danke für diesen Beitrag! Da ich mir vorgenommen habe, eine Recherche zum Thema Sexismus und Internet zu machen, würde mich interessieren, woher die Information kommt, dass es nur eine kleine, aber umso lautere Minderheit ist, die antifeministische Postings schreibt. Wie findet man so etwas überhaupt heraus und wie kann man so etwas quantifizieren? Gibt es dazu Umfragen? Und nebenbei bemerkt denke ich nicht, dass wir ein Problem mit der Wut an sich haben, sondern mit einer ganz bestimmten Wut. Und zwar ein Zorn, der sich als hasserfülltes Ressentiment und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit Luft verschafft. Man kann angesichts der Verhältnisse in unserer gegenwärtigen Gesellschaft schnell einmal wütend werden, aber das heisst nicht zwangsläufig, dass man seine Mitmenschen virtuell anpöbeln und anspucken muss, wie das die Wutbürger mit ihren Shitstorms tun. Ist aber nur ein kleines Detail, ansonsten finde ich den Artikel recht gut.

  • Man ist geneigt zu sagen, das Internet verdirbt den Charakter, Aber das stimmt nicht.
    In den sozialen Medien wird so "geredet, wie man seit jeher im Wirtshaus redet. Das haben aber bestenfalls ein paar Hanseln vernommen und es war wurscht, was einige Deppen von sich gegeben haben.
    Durch die sozialen Medien erfährt man viel über die Seele eines Volkes. Was früher nur vermutet werden konnte, kommt nun tatsächlich zum Vorschein.

    • Ich glaube auch nicht, dass das Internet den Charakter verdirbt - das wäre eine zu einfache Erklärung. Viel mehr würde ich vermuten, dass wir alle schönere und wenigere schöne Seiten haben, jedoch leider im Netz vielfach letztere sichtbar werden. Und umso mehr glaube ich, dass wir online Tools und Umgangsformen finden müssen, damit wir uns als Gesellschaft nicht ständig so anstänkern. Ein öffentliches Forum ist eben kein Wirtshaus und diejenige, über die hergefahren wird, kriegen diese Beleidigungen durchaus mit und nehmen sie (auch wenn das manche nicht zugeben würden) sehr wohl zu Herzen.

  • Ich finde den Artikel sehr interessant und gut, sehe jedoch einige Dinge etwas anders.
    1) Sprache: Der Sprachgebrauch ist heute leider sehr gewalttätig und vulgär. Daher ist es kein Wunder, wenn die Leute auch im Internet entsprechend schlimme Dinge schreiben. Es scheint unter vor allem jüngeren Generation üblich zu sein sich gegenseitig zu beschimpfen obwohl es keiner wirklich ernst meint. Wenn ich in meiner Hauptschulzeit von einem Mitschüler während einem streit gehört hätte: "Ich bring dich um, du miese Sau" hätte ich ernsthaft um mein Leben gefürchtet. Soweit ich es mit bekomme ist dies heute eher eine mächtig Drohgebärde, welche aber aufgrund der Häufigkeit mit der sie eingesetzt wird nicht mehr so ernsthaft wirkt. Dies ist wahrscheinlich ein extremes Beispiel und solche Aussagen sollten niemals auf die leichte Schulter genommen werden, aber ich hoffe dass mein Anliegen damit klar ausgedrückt wurde.
    2) Überkorrektheit: Durch die "Political Correctness" sind viele Leute über sensibilisiert und sehen hinter jeder noch so harmlos gemeinten Aussage gleich das Schlimmste. Bei einem Gespräch von Person zu Person kann man anhand der Tonlage, Gestik und Mimik besser einschätzen wie etwas gemeint ist. Im Internet geht dies nicht und ich denke, dass viele eigentlich harmlosere Aussagen oder Meinungen gern negativer interpretiert werden als sie sind. Wenn man zum Beispiel schreibt, dass die Frau Minister eine eingefleischte Femme ist und sich lieber um wichtigeres Kümmern soll wird man sofort als Frauenfeindlich und "schlecht" angesehen. Es kann aber auch einfach gemeint worden sein dass die Frau Minister stark für Frauenrechte einsteht aber meine persönliche Meinung ist, dass sie sich mehr um die anderen und wichtigeren Dinge in ihrem Aufgabengebiet als Ministerien widmen soll (z.B. Unterrichtsreform und Familienbeihilfe). Der Mensch fühlt sich leicht angegriffen und der, meines Erachtens, "Wahn" der politischen Korrektheit hat dieses Gefühl verstärkt
    3) Shitstorm: Ich habe die Kommentare auf Facebook zu diesem Thema gestern Vormittag gelesen. Ich möchte nicht leugnen, dass leider einige Kommentare nichts als Beschimpfung waren, jedoch konnte ich von einem Shitstorm nichts erkennen. Die meisten Kommentare waren einfach Meinungsäußerungen, dass man die alte Hymne wieder haben will. Man macht es sich leider viel zu einfach. Sobald ein Haufen Leute per Internet mit einer gegenteiligen Meinung reagiert ist es gleich ein Shitstorm. Das äußern einer anderen Meinung als der gewünschten hat nichts mit Shitstorm zu tun.
    4)Toleranz: Solange man sachlich bleibt und den anderen nicht beschimpft muss eine jede, nicht vom Gesetz verbotene, Meinung toleriert werden. Meist sind es jedoch die Leute Zurückhaltung und Toleranz verlangen, welche sich am lautesten aufregen. Auch in diesem Artikel wurde mit wenig Toleranz auf nicht genehme Aussagen reagiert. So sind laut Artikel alle Leute, welch der Meinung sind, dass die Aktionen von Feministinen bereits zu weit gehen Antifemen und Frauenfeinde, die nur lautstark schreien und Unruhe stiften können. (Da sieht man wie leicht das geschriebene Wort negativ interpretiert werden kann) Ich selbst bin jedoch auch der Meinung, dass man teilweise bereits zu Weit gegangen ist. Ich bin deswegen jedoch noch lange kein Frauenfein und bedroht oder beschimpft habe ich wegen diesem Thema auch noch keinen Menschen.

    Abschließend möchte ich einfach sicherheitshalber festhalten, dass ich nicht das Verhalten von den "Schwarzen Schafen", welche Drohen, Schimpfen und Demütigen rechtfertigen will. Mein Ziel ist es auf zu zeigen, dass wenn einmal die Emotionen hoch wogen, sehr vieles nur negativ gesehen wird und vieles schlimmer erscheint und dargestellt wird als es in Wahrheit ist.

    Das Problem liegt nicht an der Anonymität. Das Problem liegt auch nicht an der Wut. Menschen dürfen wütend sein und sollen dies auch, auf gesittete Weise, zum Ausdruck bringen dürfen. Das Problem ist, dass wir den Leuten nicht mehr bei bringen, dass man nicht immer recht haben muss und dass es nicht immer nur richtig oder falsch gibt. Solange die Gesellschaft nur die Extreme Richtig und Falsch kennt und alles was nicht "Richtig" ist automatisch als falsch ansieht, solange werden wir nicht sinnhaft diskutieren und reden können. Solange wird am Ende jeder zu Schreien und schimpfen zurück greifen weil keiner nachgeben kann. Denn wer nachgibt ist aus der heutigen Sicht der Gesellschaft, so habe ich dien Eindruck, Schwach, Unfähig und Wertlos.

    • Wie Sie richtig sagen, sind wir uns vielleicht in einigen Details nicht ganz einig, ich glaube aber auch, dass wir online eine Kultur des "Let's agree to disagree" lernen müssen, bei der man anderer Meinung ist, diese Meinung aber so ausdrückt, dass sie den anderen nicht verletzt oder einschüchtert. Was den Hinweis auf Mimik und Gestik betrifft, haben Sie absolut Recht. Über die Bedeutung der nonverbalen Signale - und wie schwierig es ist, wenn diese nicht sichtbar sind - habe ich ausführlich in meinem Buch geschrieben: https://www.brodnig.org/buch-der-unsichtbare-mensch/ Danke für Ihren Beitrag!

  • Heinisch-Hosek macht zwar viel falsch, aber das hat sie goldrichtig gemacht. Und nein, sie braucht keine besseren Social Media Berater, die ihr in Weicheier-Manier politisch verträgliche, empathische Meinungslosigkeit verordnen. Es passt schon, dass eine Ministerin auch mal jenseits aller Wahlspekulationen eine echte Meinung vertritt und keine zusammengestoppelten, konturlosen Wischiwaschi-Plattitüden liefert (dann sagt sie besser gar nichts).
    Und wie der Shitstorm zeigt, ist Schulmeisterlichkeit bei diesem Thema beinahe unvermeidbar (nicht nur gegenüber Herrn Gabalier) wenn man sich im Lager der völlig entarteten, geschmacklosen Gleichbehandlungsgegner nicht wohl fühlt.
    Was hier zu Tage tritt, ist der wahre kulturelle Boden Österreichs, eine seit Jahrhunderten gepflegte Kultur des Neides, der gegenseitigen Verachtung und des Mießmachens - der Charakter der österreichischen Volksseele. Auf diesem Boden gedeihten von Metternich über Hitler bis hin zur heutigen FPÖ diverse Ideologien der Menschenverachtung und es ist kein Zufall, dass gerade in Österreich mit Life-Ball, Frau Wurst u.a. eine vor allem international einzigartige Gegenbewegung entstanden ist - provoziert durch massive Unterdrückung eines allgemeinen Gleichbehandlungsprinzips.
    Ich bin der Frau Ministerin dankbar, denn es hat zu Tage gefördert, wie dieses Volk wirklich tickt. Es kommt zwar nicht überraschend, denn wer die Online-Leserkommentare in diversen Zeitungen hin und wieder überfliegt, findet in diesem Shitstorm leider nichts Außergewöhnliches.
    Ich behaupte nicht, wir wären alle (latent) so. Vielmehr müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass Österreich keine Kulturnation ist - es sind 2 Kulturnationen, von denen die eine ideologisch in der Vergangenheit lebt und die andere feiert sich als liberal, hat aber nicht den politischen Willen diese Gesinnung mehrheitsfähig zu machen, sondern schielt auf Wählerstimmen und versucht nicht anzuecken.

    • Es gibt hier sogar noch mindestens eine dritte Kulturnation: zu ihr gehören jene, die mehr im im bescheidenen Alltag und im Untergrund und jenseits der medialen Aufmerksamkeit an einer besseren Welt und für eine bessere Welt arbeiten. Das sind aber gleichzeitig auch jene, die dann von den anderen beiden Kulturnationen als "Gutmenschen", "linkslinke Chaoten" oder "Ökoemanzen" angegriffen werden.

      • Danke, kannte ich schon.
        Ich halte den "Heimat-Aspekt" aber für unbedeutend. Ob da Töchter stehen, kratzt aus Sicht des Heimat-Empfindens vermutlich niemanden.
        Es ist auch lustig, wie sehr man hier augenscheinlich fassungslos nach Erklärungen und Motive sucht, wo es im Grunde doch sehr banal ist (was viele Journalisten berufsbedingt wohl nicht so auf sich beruhen lassen wollen).
        MMn. kommt an erster Stelle, dass HH vor allem in der Vergangenheit keine wirklich elegante Performance hingelegt hat und bei vielen mit ihrer Art (die überhaupt nicht professionell wirkt) sauer aufgestoßen ist - ganz besonders bei jenen, die generell politische Aggression gegen vermeintlich linke PolitikerInnen entwickelt haben.
        Bildungspolitik und Frauenpolitik sind allerdings keine Themen, an denen sich die dumpfe Wut entladen könnte, weil man dazu ja auch ein wenig Fachwissen bräuchte, aber bei der Hymne fühlt sich auch der Dümmste kompetent genug, seinen Schleim los zu werden.

  • Liebe Frau Brodnig,

    ich würde mich über ein Gespräch freuen, inhaltlich ob und inwieweit Sie sich eine Teilnahme (Kurzreferat) an einem Workshop des 16. Österreichischen Journalistinnenkongresses vorstellen könnten!
    Oder auch Ihr Buch präsentieren!
    Wir arbeiten hier thematisch mit Daniela Kraus und Meral Akin-Hecke zusammen!

    Ich freue mich auf Ihre Antwort,
    herzlichst
    Monika Posch

    • Liebe Frau Posch,

      habe Ihnen gerade ein E-Mail geschrieben. Freue mich über die Anfrage und bin gerne für ein Gespräch erreichbar!

      Besten Gruß,
      Ingrid Brodnig

  • Michel Reimon hat sich einmal in einem Blogpost in die Richtung geäußert, daß alle Menschen, die in Politik gehen, sich der ungenierten Öffentlichkeit und ungefilterten Meinungsäußerung bewußt sein müssen und es in der Regel auch sind. Wenn wir zudem berücksichtigen, wie die Parlamentarier und Politiker untereinander Umgehen (der Deutsche Roger WIllemsen hat ein analytisches Protokoll des Berliner Bundestags kürzlich vorgelegt), dann sehe ich die Gefahr, daß Frau Heinisch-Hosek künftig schweigsamer ist, eher nicht gegeben.

    Ich könnte jetzt zynisch sagen, daß in Europa es schon zu lange keinen ordentlichen Schießkrieg mehr gegeben hat, in dem die Menschen ihr Mütchen hätten kühlen und ihre überschüssige negative Energie hätten ableiten können, Leider zeigt die Erfahrung, daß Aggression ein nichtversiegender Quell menschlichen Handelns ist.

    Bedenklich finde ich vor allem aber, daß diese Unverhältnismäßigkeit der Reaktionen im digitalen Raum dazu führt, daß mehr über die Unverhältnismäßigkeit der Reaktionen im digitalen Raum debattiert wird, als über die Sache selbst oder wenigstens die Ursache dieser regelmäßig wiederkehrenden Ausbrüche.

    Umberto Eco hat einmal, ich glaube: im "Foucault'schen Pendel", dazu geraten, nie mit Idioten zu diskutierten, denn es bestehe die Gefahr, "die Leute könnten den Unterschied nicht feststellen". Und ich halte weder die Haltung des Barden gegenüber der neuen Bundeshyme für sonderlich professionell, noch die Reaktion der Grünen Frauen oder eben der Bildungsministerin. Da treffen lauter Trotzköpfchen aufeinander.

    Das Problem jeder österreichischen Bundesregierung war und ist, daß sie abgesehen vom vier- und fünmfjährigen Urnengang sich eher wenig für die Meinungen und Haltungen derer interessieren, die sie eigentlich repräsentieren. Die Gleichstellungspolitik in ihrer Gesamtheit empfinden - zu Recht oder Unrecht - viele Menschen als "von oben nach unten" diktiert. Es fehlt an Rückversicherung und Einbindung der Bevölkerung, was es dann schreienden Postern und schreienden Popoulisten leicht macht, sich als "Volkes Stimme" zu geben.

    • Ich vermute, gemeint ist dieser Beitrag von Michel Reimon: http://www.reimon.net/2014/01/25/die-krankung/ Den fand ich auch sehr spannend, wobei ich ihn etwas anders interpretierte: Nämlich dass man als Politiker natürlich eine dicke Haut braucht, aber dass es einen schon nachdenklich stimmen kann, wie dick diese Haut mitunter sein muss.

      • Ja, stimmt, auch die - doppelte - Interpretation. Reimons Beitrag verstehe ich auch als Warnung und damit auch als Diskurskritik.

        Wir brauchen natürlich auch eine Debatte über die Debattenunkultur, wie Roger Willemsen in seinem Buch aber zeigt (oder zu zeigen sich anschickt), ist diese auch Produkt fehlender demokratischer und partizipativer Diskurse, die tatsächlich etwas bewirken; Wenn eine Gesetzesvorlage ins Parlament kommt, ist schon so gut wie alles ausgehandelt und entschieden, eine echte Aussprache, die etwas verändern könnte, findet nicht statt.

        Ohne jetzt die "Strukturkarte" ziehen zu wollen, sind diese Angriffe ad personam und Schreiattacken in Großbuchstaben auch von der erstarrten repräsentativen Demokratie mitverurdacht.

  • Ich finde den Artikel sehr gut.
    Ein eventueller Antifeminismus wurde aber provoziert.
    Auch ich hoffe, dass BM Heinisch-Hosek weiterhin die ihr wichtigen Themen vermittelt.
    (Frei nach dem Motto: "Wenn ich sonst keine Sorgen habe ...)

    Entlarvung ist manchmal wichtig.

    • Vielen Dank! Zur Entlarvung fällt mir jedoch ein - ganz anderes - englisches Sprichwort ein: Ignorance is bliss. Manchmal geht's einem vielleicht sogar besser, wenn manche Dinge ohne Kenntnisnahme an einem vorüberziehen.

  • Yep, auch hier ist ein Beitrag zu finden.Ein kleiner privater neuer Blog
    pipabloggt.wordpress.com

    Im Übrigen: Grenzgenial, Dein Beitrag !

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