“Niemand kann sich sicher fühlen“
Sie stellen sich über das Gesetz und sabotieren Webseiten. Ein Gespräch mit den Hackern von Anonymous
Sie reden vom Zorn der Allgemeinheit, von einer korrupten Politik und von zu wenig Verständnis für das Internet. So rechtfertigen die Mitglieder von Anonymous ihre Angriffe im Web. Vergangene Woche legten sie die Webseite der FPÖ lahm und hackten jene der SPÖ. Statt der Startseite der Sozialdemokraten war plötzlich das Logo von Anonymous zu sehen – ein Mann im Anzug ohne Gesicht.
Anonymous ist ein diffuses Internetkollektiv. Die Mitglieder nennen sich Anons und verheimlichen ihre Identität. Seit kurzem schlagen sie auch in Österreich zu, vandalisieren Webseiten und drohen der Politik mit weiteren Attacken. Was wollen sie erreichen?
Wer mit Anonymous sprechen will, kann dies nur online tun. Es gibt keine Webseite, keine E-Mail-Adresse, nur den Twitter-Account einer österreichischen Splittergruppe namens “@AnonAustria“. Der Falter hat die Gruppe via Twitter kontaktiert und um ein Interview gebeten. Anonymous Austria diktierte den Gesprächsverlauf: Zuerst veröffentlichte der Falter seine Fragen im Web, dann antwortete Anonymous. Der Falter hat keine Gewissheit darüber, mit welcher Person er sprach, wer am anderen Ende der Internetleitung saß.
Der gesamte Gesprächsverlauf ist im Netz nachlesbar (siehe Webtipp S. 22). Der hier vorliegende Abdruck wurde möglichst wenig gekürzt, um den Wortlaut von Anonymous unverfälscht wiederzugeben und einen Einblick in das Weltbild der Hacker zu gewähren. Die sehen sich übrigens gar nicht als Hacker, sondern als Netzaktivisten und als Rächer einer hinters Licht geführten Öffentlichkeit.
Falter: In Medienberichten wird Anonymous Austria als Hackergruppe bezeichnet. Sehen Sie sich als solche?
Anonymous: Wir bezeichnen uns nicht als Hacker im eigentlichen Sinne. Hacker sind kreative Leute, die über den Tellerrand schauen und neue Wege finden, ein Problem zu lösen. Das können Programmierer, Ingenieure oder Wissenschaftler sein. Die Medien wollen sich oft nicht die Mühe machen zu recherchieren und fassen deshalb alles, was irgendwie in den Bereich Aktivismus im Internet fällt, einfach als Hacker zusammen. Wir selber haben keine spezielle Bezeichnung für uns, da sich die Mitglieder selbst von den Motiven und den Fähigkeiten her unterscheiden. Einige sind politisch motiviert, andere hingegen machen es aus Spaß; der eine ist ein Computerspezialist, der andere ist Grafiker oder kann gut schreiben. Sie können uns als unzufriedene Durchschnittsbürger mit überdurchschnittlichen Computerkenntnissen und Mut zur Eigeninitiative bezeichnen.
Wie funktioniert Anonymous Austria?
Anonymous: Anonymous funktioniert als loses Kollektiv und wird von keiner Person angeführt. Jeder Bewohner dieser Erde kann an unseren Operationen teilhaben oder selbst welche starten. Organisatorisches wird fast ausschließlich in Online-Chats (>> Glossar) besprochen.
Wie entscheiden Sie, wen Sie angreifen?
Anonymous: Es wird nichts de facto entschieden. Solche Dinge ergeben sich meist spontan. Wenn manche Mitglieder es für nötig erachten, Maßnahmen zu ergreifen, dann finden sich eben diese zusammen und arbeiten gemeinsam an der Lösung des “Problems“. Niemand muss mitmachen, weil es “entschieden“ wurde, es steht jedem frei, sich aus Aktionen herauszuhalten, die nicht seinen Idealen entsprechen.
War es technisch schwierig, die Webseiten von SPÖ und FPÖ zu hacken?
Anonymous: Wir möchten noch einmal klarstellen: Die FPÖ wurde zu keinem Zeitpunkt gehackt! Es wurde lediglich durch sogenannte DDoS-Attacken (>> Glossar) auf die FPÖ-Server verhindert, dass andere User diese Seiten aufrufen konnten. Dies kann man am besten mit einer virtuellen Sitzblockade vergleichen – wir blockieren den Datenverkehr zum Server. Die Website der SPÖ wurde hingegen vollständig übernommen. Es war nicht wirklich schwierig. Man muss den verantwortlichen Programmierern auch fehlende Sicherheitsvorkehrungen bei der Speicherung der Passwörter vorwerfen. Heutzutage solche sensiblen Daten noch unverschlüsselt zu speichern, ist so, als ob jemand bei seinem Auto nicht abschließt und seine Brieftasche auf dem Beifahrersitz liegen lässt. Da braucht man sich nicht wundern, wenn etwas gestohlen wird. Es handelt sich in der Regel um simple Fehler oder Unachtsamkeiten seitens der Programmierer. Wenn dann ein selbsternannter “Experte“ öffentlich zu mehr Firewalls oder Ähnlichem rät, sollte er aufhören, sich in der Presse hervorzutun, und sich lieber einen Job als Maurer suchen.
Warum attackieren Sie Parteien?
Anonymous: Politiker vergessen immer mehr ihre Aufgabe als Repräsentanten des Volkes und denken, sie könnten losgelöst von der Bevölkerung agieren. Operationen wie “AntiSec“ (>> Glossar) erinnern sie daran, dass sie der Kritik und der Kontrolle der Öffentlichkeit unterliegen.
Viele waren überrascht, dass Sie nicht nur die Seite der FPÖ lahmlegten, sondern auch die SPÖ hackten. Warum die SPÖ?
Anonymous: Von allen Parteien Österreichs hat die SPÖ ihre Grundsätze am meisten verraten. Bei ihrem Handeln lassen sich kaum noch soziale Beweggründe feststellen, stattdessen wird fleißig in die eigene (und auch so manche befreundete) Tasche gewirtschaftet. Das soll jedoch nicht heißen, dass andere nicht ein ähnliches Schicksal erleiden können. Niemand kann sich vollkommen sicher fühlen.
Was ist Ihre politische Agenda? Haben Sie überhaupt eine solche?
Anonymous: Unsere politische Agenda kann sich nur über unsere Mitglieder definieren und fluktuiert deshalb sehr stark. Wir haben viele verschiedene politische Ansichten, jedoch lässt sich zurzeit ein Trend in Richtung direkte Demokratie erkennen. Viele “Anons“ (>> Glossar) sind einfach verärgert, dass es keine Parteien gibt, die ihre Interessen vertreten können, und viele Parteien ihre Wahlversprechen schon am ersten Tag nach der Wahl brechen, weil es die längste Zeit bis zur Neuwahl ist und die Wähler es so eher vergessen. Alle “Anons“ sind sich darüber hinaus einig, dass alle derzeitigen Politiker keine Ahnung vom Internet haben und leichtsinnige Entscheidungen zum Thema Datenschutz, Urheberrecht und Vorratsdatenspeicherung fällen, ohne sich der wahren Folgen bewusst zu sein.
Ist es legitim, fremde Webseiten zu hacken, um auf politischen Unmut hinzuweisen?
Anonymous: Bei Anonymous sind Meinungs-, Rede- und Informationsfreiheit für viele wichtig, daher gibt es bei solchen Fragen nur eine Regel: niemals die Presse angreifen. Alle anderen Organisationen unterliegen dem Zorn der Allgemeinheit, dem Zorn von Anonymous. Wir versuchen durch unsere Aktionen den Interessen der Mehrheit zu folgen. Ein anonymes, unzensiertes, freies Kollektiv zu sein, hilft dabei. Wenn Plattformen wie Wikileaks der Zugang zu ihren Konten verwehrt wird, erheben wir uns, wie bei Visa und Mastercard (>> Glossar). Wenn Großkonzerne ihre Lobby zur Unterdrückung der freien Meinungsäußerung nutzen, erheben wir uns, wie bei Sony (>> Glossar). Und wenn Politiker ihre Bestimmung als Repräsentaten des Volkes vergessen, erheben wir uns ebenso.
Trotzdem: Sie begehen mit Ihren Angriffen Straftaten. Heiligt der Zweck die Mittel?
Anonymous: Verglichen mit den Verbrechen, die der Staat an seinen Bürgern begeht, sind unsere Aktionen als harmlos einzustufen. Wenn versucht wird, die Meinungsfreiheit einzuschränken, ist unsere Form des Internetaktivismus wohl die einzig effektive, um auf diese Missstände aufmerksam zu machen. Wenn man sich die Leserkommentare auf diversen Nachrichtenseiten oder auf Twitter ansieht, so ist die positive Resonanz aus der einfachen Bevölkerung überwältigend. Wir machen also alles richtig, auch wenn das die sogenannten Opfer natürlich anders sehen und uns am liebsten im Gefängnis sehen würden.
Kritiker meinen, dass Anonymous nur aus unreifen Jungs besteht, die zu Hause vor dem PC sitzen und Unsinn machen wollen.
Anonymous: Diese Behauptung hören wir nur allzu oft und sind der Meinung, dass sie nur auf einen kleinen Prozentsatz zutrifft. Die meisten von uns gehen einer geregelten Arbeit nach, haben Familie und sind anderweitig sozial integriert. Anonymous ist ein Schnitt quer durch die Durchschnittsbevölkerung, bei uns sind alle möglichen Altersstufen und Berufe vertreten.
Warum bekennen Sie sich nicht mit Ihren richtigen Namen zu diesen Aktionen?
Anonymous: Bei Anonymous bekennt sich keiner unter seinem richtigen Namen, da es bei uns nicht darum geht, wer jemand ist. Wir arbeiten im Kollektiv und haben es nicht nötig, uns als Privatperson zu beweisen, deshalb werden nicht einmal unsere Nicknames (Pseudonyme) bei den Aktionen genannt. Besonders in einer Welt, wo Zensur und Kontrolle ständig wachsen, ist es uns wichtig, die Personen zu schützen, die sich daran beteiligen.
Ist es nicht feig, anonym Webseiten lahmzulegen? Mutig wäre, offen zu demonstrieren.
Anonymous: Die meisten Regierungen nehmen doch Demonstrationen kaum noch wahr. Wenn man allerdings in ihre fast durchwegs schlecht gesicherten Systeme eindringt und sensible Daten öffentlich macht, fühlen sie sich sehr schnell in die Enge gedrängt und merken, wie verwundbar sie eigentlich sind. Und besonders unsere Anonymität scheint ihnen Angst zu machen, dies nutzen wir natürlich aus.
Wie schützen Sie sich technisch davor, dass die Polizei nicht Ihre Identität ausforscht?
Anonymous: Wir haben natürlich unsere Methoden, um uns im Internet zu anonymisieren. Wie Sie aber sicher verstehen, möchten wir zu unserer eigenen Sicherheit nicht näher darauf eingehen.
Sind Sie in Kontakt mit Anonymous-Gruppen in anderen Ländern?
Anonymous: Es steht jedem Mitglied frei, egal, aus welchem Land es kommt, an allen Operationen weltweit teilzunehmen. Die regionalen Splittergruppen dienen lediglich dazu, Operationen zu planen, bei denen Unkenntnis der regionalen Gegebenheiten oder der Sprache eine Barriere darstellt. Es kommt durchaus vor, dass gewisse große Operationen von einem weltweiten Kollektiv durchgeführt werden, während bei anderen wiederum nur regionale Gruppen völlig autonom agieren.
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Dieses Interview
bahnte der Falter über Twitter an. Der Austausch von Fragen und Antworten geschah auf der Webseite pastebin.com, auf der man Texte speichern und veröffentlichen kann. Anscheinend verwendet Anonymous gerne diesen Onlinedienst. Die Hacker präsentierten dort auch ihre Pressemitteilung. Die Falter-Fragen kann jeder unter http://pastebin.com/aPrqsnzA nachlesen, ebenso die Antworten von Anonymous unter pastebin.com/tet2HXv8
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Dieses Interview ist im Falter 27/11 erschienen
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Hallo,
werden Kommentare mit Links nicht angenommen? Ich hätte da noch einen Knaller.
Gruss G.
Man muss anscheinend ohne links auskommen. Aber ich habe auch noch etliche Beispiele, wo sich auch noch so mancher selbst zuerst einmal an die Nase fassen sollte, bevor er die schräge Argumentation von anderen kritisiert. So argumentieren z.B. etliche Politiker damit, dass die Klimakrise einfach nur durch freiwilligen Verzicht in den Griff zu bekommen wäre, weil das ja beim Ozonproblem angeblich auch ganz ohne Verbote funktioniert hat. In Wirklichkeit trat am 1. August 1991 trat in Deutschland eine Verordnung zum Verbot von bestimmten die Ozonschicht abbauenden Stoffen in Kraft. Und noch ein aktuelles Beispiel. Aktuell wird in Deutschland von einigen Politikern andauernd behauptet, dass OP-Masken hinsichtlich Eigenschutz vollkommen wirkungslos wären und dass der Normalbürger die ja sowieso unmöglich richtig anlegen könne. In Wirklichkeit sind die aber nur halt nicht in ausreichender Anzahl verfügbar. Das Problem ist von selbigen hausgemacht. Es ist ja verständlich, dass die knappen Masken dann dem Klinik-/Pflegepersonal vorbehalten sein müssen. Ich glaube aber nicht, dass die Verbreitung von solchen Falschmeldungen da weiterhilft. Es bestärkt lediglich die Leute, die oft mit den eigenen „Fake-News“ ja auch nur die Welt verbessern wollen. Es gibt zu dem Thema noch etliche weitere Beispiele.
Vielleicht noch eine herrliche Blüte, die man auch der Nachwelt nicht vorenthalten sollte.
Frank Ulrich Montgomery bei Maybrit Illner spezial am 17. März 2020 zur einfachen Mundschutz-Maske: „Schützt nicht. … und dass die Asiaten die tragen, das hat etwas mit deren Schönheitsideal zu tun ...“
Bei vielen asiatischen Frauen gilt helle Haut tatsächlich als Schönheitsideal. Aber einmal abgesehen davon, dass die Männer dort genau so häufig Masken tragen wie die Frauen, dürfte ein aufgehelltes Rechteck im Gesicht auch bei asiatischen Frauen nicht unbedingt als Schönheitsmerkmal gelten. Die Asiaten haben wohl eher aus der Erfahrung heraus gelernt. Nach dem Vogelgrippe-Ausbruch 2006, hat die Stadtverwaltung in Hongkong an etliche Haushalte Masken verteilt. Die Aktion hat anscheinend erfolgreich gegen die Verbreitung der Viren gewirkt. Die WHO hat offensichtlich auch daraus gelernt. Drei Jahre später hat dann auch die WHO das Tragen von Masken als Prophylaxe gegen eine H1N1-Infektion in belebten öffentlichen Räumen ganz offiziell empfohlen und auch beschrieben wie die Masken anzuwenden sind (Advice on the use of masks1 in the community setting in Influenza A (H1N1) outbreaks 1 May 2009 ).
Ich bin einfach nicht perfekt, beabsichtigter Link - WELT: https://www.welt.de/vermischtes/article207221877/Corona-Pandemie-Sterberate-bei-Beatmungspatienten-gibt-Raetsel-auf.html
Hätte mich ja gewundert, wenn in den üblichen Kreisen die Kriese nicht für die Vermarktung von MMS genutzt würde. Das Video mit dem Titel "Endlich wissenschaftlich erklärt - Warum ClO2 gegen Covid 19 hilft" ist alleine schon deshalb sehenswert, weil der Vortragende mit jeder Menge wissenschaftlich anmutender Fachausdrücke herumwirft, die oft noch nicht einmal selbst richtig aussprechen kann. Ich kann mir alleine von daher schon nicht vorstellen, dass der weiß, was er da redet. Ich kenne den Kanal ganz gut, weil er seit geraumer Zeit altes Videomaterial mit neuerem Material vermischt und dann unter die Leute bringt. Gespickt mit Halbwahrheiten zum Implizieren von Falschinformationen. Längst widerlegtes wird einfach neu verpackt unter die Leute gebracht. Verweise auf längst gelaufene entsprechende Untersuchungen dazu werden zensiert. Dazu gibt es gut dokumentierte Fälle. Es gibt auch noch einen gut dokumentierten Fall, wo die Kanalbetreiber zwei fachlich zu kompetente Kommentatoren, eine anstehende Sperrung angekündigt hat bevor die dann vollzogen wurde. Sollte wohl der Abschreckung dienen.
Über den Blog der Kanalbetreiber wird übrigens auch die am Adalbert Stifter Gymnasium verfasste vorwissenschaftliche Arbeit, “Freie Energie Eine unbekannte Quelle” vermarktet. Wer das abschreckend Beispiel lesen will, der findet die Arbeit aber auch als pdf im Netz.
Unter dem Video ist jetzt der folgende Eintrag zu finden:
COVID-19
Aktuelle, wissenschaftliche Informationen finden Sie bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.
Das dürfte jetzt so manchem Zuschauer implizieren, dass das Video von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung stammt und unter dem zugehörigen Link ergänzende Infos zu finden sind. Über die Unwirksamkeit von MMS ist dort nichts zu finden. Ich verstehe nicht, warum man solche Videos nicht einfach sperrt. Beim Sperren von Posts von Aufklärern tut sich YT deutlich leichter, offensichtlich weil die die Klickrate bremsen. Auch darüber gibt es dokumentierte Fälle.
Warum nicht gleich so:
Dieses Video wurde entfernt, weil es gegen die Community-Richtlinien von YouTube verstößt.
Inzwischen ist ganz weg. Jedenfalls an der Stelle.
Dezeit wird mal wieder haarsträubendes an Verschwörungstheorien und Falschmeldungen verbreitet.
Wolfgang Kubicki bezweifelt anscheinend, dass das Robert-Koch-Institut bei der Reproduktionsrate mit offenen Karten spielt. Wenn er das ernst meinen würde, dann hätte er längst selbst nachgerechnet oder wenigstens nachrechnen lassen. Die erforderlichen Daten sind alle über gleich mehrere Quellen frei verfügbar.
Christian Lindner versucht offensichtlich mit Halbwahrheiten Falschmeldungen zu implizieren.
30. April 2020 Christian Lindner bei Maybrit Illner 35:45. Wenn man den Medien glauben kann hat H. Drosten gestern gesagt:“Kinder sind so infektiös wie Erwachsene und heute sagt er, nur ein drittel so gefährlich wie unlängst berichtet worden ist. Also zwei gegenteilige Aussagen innerhalb von 24 Stunden“.
Er bezieht sich da offensichtlich auf den am Nachmittag des gleichen Tages veröffentlichten Prodcast vom NDR.
30. April 2020 Podcast 37 H.Drosten zu einer ganz aktuellen Untersuchung von seinem Team: “Wir können in Kindergruppen nicht nachweisen, dass die unterschiedliche Viruskonzentrationen in den Atemwegen haben, gegenüber Erwachsenen. .. Es gibt keine nachweisbaren Unterschiede in der Viruslast .. Es könnte gut sein, dass die genau so infektiös sind wie Erwachsene.“. Also genau das Gegenteil von dem, was H. Lindner zu verbreiten versucht. Das angesprochene Drittel bezieht sich auf eine Empfänglichkeit die man über Kontaktbereinigungen aus anderen Untersuchungen herleiten kann. Stark vereinfacht ausgedrückt ist das Risiko einer eingehenden Infektion dort bei Kindern ein Drittel und bei Älteren 1.5 mal so hoch wie bei Erwachsenen. Das sagt aber nichts darüber aus, wie ansteckend die verschiedenen Gruppen sind.
Erschreckend ist, dass jetzt offensichtlich einige Politiker mit ziemlich fragwürdigen Methoden versuchen die Naturwissenschaftler zu spalten. Die waren sich aber praktisch immer in allen wesentlichen Punkten einig.
Achtung, zwischen den Punkten Anzahl registrierter User und Umsatz ist ein und, kein oder.
Zuerst: Danke für den Hinweis! Ich habe das ursprünglich auch so gelesen, aber mir wurde erklärt, dass diese Formulierung im Gesetz sinngemäß wie ein "oder" zu lesen ist, weil nicht aufgezählt wird, wer inkludiert ist, sondern weil aufgezählt wird, wer exkludiert ist. Und diese Formulierung wirkt sich nach dieser Auskunft so aus, dass man erfasst ist, wenn man nur einen der Punkte erfüllt. Das Ganze ist jedenfalls sehr kompliziert formuliert, weil nicht aufgelistet wird, wer inkludiert ist, sondern in welcher Konstruktion man exkludiert ist.
Im Großen und Ganzen ist bekannt, was kommen soll: Das „Upskirting“-Verbot etwa, also das Verbot, mit oder ohne Kleidung bedeckte Geschlechtsteile heimlich zu fotografieren oder diese Aufnahmen zu verbreiten, was eben jener Fußballtrainer tat. Oder dass Kommunikationsplattformen künftig einen Ansprechpartner im Land haben und Transparenzberichte abliefern müssen.