“Viele fanden das herabwürdigend“
Soll man den Namen des Germanwings-Piloten Andreas L. ausschreiben? Kann man ausgewogen über Israel und Gaza berichten? Auf solche und viele andere Fragen muss Margaret Sullivan als Leseranwältin der “New York Times“ eine Antwort finden.
Wenn Leser mit dem Journalismus der “New York Times“ unzufrieden sind, schreiben sie an Margaret Sullivan. Als Leseranwältin (auf Englisch: “Public Editor“) geht sie der Frage nach, ob die Journalisten der berühmtesten Tageszeitung der Welt sauber recherchiert haben. Erst vergangene Woche wurde die “NYT“-Redaktion wieder mit drei der renommierten Pulitzer-Preise ausgezeichnet. Mit profil sprach Sullivan über den Wert der Transparenz im Journalismus und die größten Pannen der “New York Times“.
profil: Sie sind die Leseranwältin der “New York Times“. Warum gibt es Ihren Job überhaupt?
Margaret Sullivan: Er wurde nach einem “Times“-Skandal geschaffen. Der Journalist Jayson Blair hatte Plagiate verfasst und Informationen erfunden. Das schadete dem Ruf der Zeitung massiv. Die Redaktion fragte sich: Wie können wir sicherstellen, dass so etwas nicht noch einmal passiert? Eine der Reformen war der Posten des Public Editor.
profil: Sie sollen also das Verbindungsstück zwischen Redaktion und Leser sein?
Sullivan: Genau, ich vertrete die Leser. Wenn diese Fragen haben, hake ich in der Redaktion nach. Manchmal gebe ich den Lesern recht, manchmal den Journalisten.
profil: Im Schnitt bekommen Sie 500 Leser-Mails pro Woche. Welche Artikel ernten die meisten Rückmeldungen?
Sullivan: Überraschenderweise oft nicht jene Texte, von denen man das erwarten würde. Zum Beispiel brachten wir eine Geschichte über Michael Brown …
profil: … den Afroamerikaner aus der Stadt Ferguson, den ein Polizist im vergangenen Sommer erschoss?
Sullivan: Genau. In einem Artikel über Brown stand die Formulierung, dass dieser “kein Engel“ gewesen sei. Viele fanden das herabwürdigend.
profil: Es ging in dem Text darum, dass Michael Brown eine schwierige Jugend hatte. Sie haben dann diesen Fall nachrecherchiert. Wie urteilten Sie?
Sullivan: Der Autor des Textes ist ein sehr guter und sensibler Journalist. Er selbst wünschte sich rückblickend, er hätte ein weniger aufgeladenes Wort verwendet. Mein Urteil war: Eine andere Formulierung wäre tatsächlich besser gewesen.
profil: Sind die Leser sensibler oder empfindlicher gegenüber sprachlichen Details geworden?
Sullivan: Verändert hat sich, wie Menschen auf Artikel stoßen. In den sozialen Medien entdecken sie Geschichten in einer aufgesplitterten Weise. Man nimmt nicht mehr die Zeitung in die Hand, liest den Artikel auf Seite zehn und sieht den Kontext rundherum. Stattdessen bekommt man vielleicht einen Link auf Twitter und liest das dann so, als wäre es die einzige Geschichte auf der Welt. Dabei fehlt der Kontext. Selbst wenn etwas nur ein ergänzender Kasten ist, wird er als einzige Geschichte der “New York Times“ an diesem Tag wahrgenommen. Das führt zu einer verzerrten Wahrnehmung. In den sozialen Medien passiert es auch, dass Menschen an einer Diskussion teilnehmen, ohne jemals den Text gelesen zu haben, der die Diskussion auslöste. Ich versuche, in meiner Arbeit zu berücksichtigen, dass es solch überdrehte Gemütslagen gibt. Mit Twitter verhält es sich folgendermaßen: Etwas ist ein paar Tage lang ein richtig heißes Thema, dann verschwindet es komplett, und keiner denkt mehr dran.
profil: Ist das nicht ein echtes Problem der digitalen Debatte und unfair gegenüber dem Journalisten? Sollte man einen Text nicht gelesen haben, ehe man ihn kritisiert?
Sullivan: Auch wenn es nun mal so ist im Zeitalter sozialer Medien, ist es sicher unfair gegenüber den Journalisten. Oft reagieren Menschen auf die Reaktion zu einem Text, und das kann dann völlig außer Kontrolle geraten. Ich weiß jedoch auch nicht, was wir dagegen unternehmen sollen – außer zu verstehen, was passiert, und uns zu vergegenwärtigen, dass diese Wut auch wieder abebbt.
profil: Im deutschsprachigen Raum wurde zuletzt heftig darüber gestritten, ob Medien den Namen des Germanwings-Piloten ausschreiben sollen, der 150 Menschen in den Tod riss. Viele Zeitungen schrieben nur von “Andreas L.“, um seine Identität zu schützen.
Sullivan: Wir druckten den ganzen Namen. Bei uns gibt es keine solchen Empfindlichkeiten, wohl auch, weil wir weiter entfernt sind.
profil: Ist das ein Kulturunterschied zwischen den USA und Europa?
Sullivan: Ja, in Europa ist die Gefühlslage anders. Das zeigt auch das sogenannte “Recht auf Vergessen“, das in Europa wichtig ist, in den USA ist es wohl eher das Recht auf Wissen. Wir sind der Meinung, wenn etwas einmal in der Öffentlichkeit ist, kann man es nicht einfach wegwischen.
profil: Einige Themen und Akteure sorgen auch bei den Lesern der “New York Times“ für heftigen Streit. Sie schrieben neulich, dass Hillary Clinton so jemand sei.
Sullivan: Ja, sie polarisiert.
profil: Nun will sie Präsidentin der Vereinigten Staaten werden. Warum polarisiert Hillary Clinton so sehr?
Sullivan: Zum Teil, weil sie eine Frau ist. Sie ist noch dazu eine mächtige Frau, und nicht jeder fühlt sich damit wohl. Sie wäre auch die erste Präsidentin der USA. Das führt zu einigem Gender-Ballast. Hinzu kommt, dass ihr Mann schon Präsident war und gegen ihn ein Amtsenthebungsverfahren eingeleitet wurde. Sie muss also seinen Ballast auch noch mitschleppen.
profil: Eine Gruppe von Hillary-Clinton-Unterstützern hat sogar eine Liste von angeblich sexistischen Wörtern veröffentlicht, die man weglassen soll – Worte wie “polarisierend“, “berechnend“ oder “ehrgeizig“. Geht das nicht zu weit?
Sullivan: Ich bezweifle, dass irgendein echter Journalist eine Liste an Wörtern ernst nimmt, die man nicht verwenden sollte. Es kann aber schon hilfreich sein, über den Effekt solcher Wörter nachzudenken und sie mit Bedacht einzusetzen.
profil: Da dies ein Reizthema in den USA ist, landen Texte über Hillary Clinton oft bei Ihnen. Hilft es denn der Glaubwürdigkeit, wenn Sie dann der Sache nachgehen?
Sullivan: Manche Themen sind derart aufgeladen, dass man auch als Public Editor wenig Einfluss auf die Glaubwürdigkeit hat. Als ich zuletzt über Hillary Clinton schrieb, haben womöglich beide Seiten meine Worte in ihrem Sinne interpretiert. Ist eine Diskussion festgefahren, ist es ganz gleich, was man als Public Editor tut. Ähnlich verhält es sich beim Thema Israel und Gaza. Wenn ich dazu etwas schreibe, wird nachher nie jemand zu mir kommen und sagen: “Danke, Sie haben die Debatte verbessert.“
profil: Manche jüdische Organisationen behaupten, die “New York Times“ sei untergriffig gegenüber Israel.
Sullivan: Direkt vor dem Redaktionsgebäude hing sogar ein großes Plakat, auf dem stand, die “New York Times“ sei Israel gegenüber voreingenommen. Gleichzeitig gibt es Palästinenser, die uns eine zu israelfreundliche Berichterstattung ankreiden. Viele Menschen hätten einfach gern, dass die “New York Times“ genau ihre Sichtweise widerspiegelt, auch wenn diese Sicht parteiisch ist. Sie wollen, dass wir uns auf eine Seite schlagen. Das ist aber nicht die Aufgabe der “New York Times“.
profil: Halten Sie es für ein Problem im Journalismus, dass viele Menschen die Berichterstattung nur dann gutheißen, wenn sie die eigene Meinung widerspiegelt?
Sullivan: Stimmt. Es gibt dabei durchaus einen Platz für Meinungsjournalismus, und zwar auf den Meinungsseiten. Dort kann man für eine Sache plädieren. Es gibt wohl Anliegen, hinter denen auch die “New York Times“ steht, etwa die Rechte von Homosexuellen. Hier weisen auch Meldungen zum Teil eine Haltung auf; bei der Bürgerrechtsdebatte in den 1950er-Jahren war das ähnlich. Aber bei den meisten Themen sollte es anders sein. Ich spreche ungern von Objektivität, weil das schwer zu erfüllen ist. Aber unparteiische Berichterstattung halte ich für ungeheuer wichtig.
profil: Wie erklären Sie sich das große Misstrauen gegenüber den Medien?
Sullivan: Viele Menschen sind unglücklich mit der politischen Situation, etwa im Nahen Osten, und dann suchen sie einen Verantwortlichen. Medien wird oft diese Rolle zugeschrieben. Dahinter steckt der Glaube: “Wenn nur endlich die ‚New York Times‘ das genauso sähe wie ich, dann wäre alles anders.“ In Wahrheit wäre gar nichts anders. Aber weil dieser Wunsch nicht in Erfüllung geht, wächst Unmut.
profil: Sind wir Journalisten auch selbst schuld am mangelnden Vertrauen?
Sullivan: Die Medien können sich sicher helfen, indem sie so transparent wie nur möglich werden und sich dem Leser erklären. Der Job des Public Editors unterstützt das, man kann aber auch in Artikeln vieles gründlicher erklären, oder der Chefredakteur kann Stellung beziehen. Die Leser schätzen das.
profil: Was Ihre Leser hingegen nicht schätzten, war die unausgewogene Berichterstattung vor dem Irakkrieg im Jahr 2003. Die Befürworter einer Invasion erhielten damals in Ihrem Blatt wesentlich mehr Platz als die Skeptiker oder Gegner.
Sullivan: Ja. Von allem, was der “New York Times“ widerfuhr, bleibt das am meisten in Erinnerung. Das sorgte für einen Unmut und ein Misstrauen, mit dem die “Times“ bis heute leben muss.
profil: Wie erholt man sich von so etwas?
Sullivan: Man muss Tag für Tag beweisen, dass man eine großartige Nachrichtenorganisation ist. Die “New York Times“ druckte damals eine ausführliche Erklärung des Chefredakteurs, der einräumte, dass ein Teil der Berichterstattung fehlerhaft gewesen war. Das war schon mal ein guter Anfang. Aber im Grunde muss man wohl warten, bis die Leser verstehen: Man liegt an den meisten Tagen richtig – man ist manchmal aber auch fehlerhaft, wie jede andere Institution, in der Menschen arbeiten.
Zur Person: Margaret Sullivan ist seit 2012 Public Editor der “New York Times“. Zuvor war sie Chefredakteurin der “Buffalo News“ und Mitglied im Pulitzer-Preis-Vorstand. Für ihre Arbeit als Leserbeauftragte erhielt sie viel Lob. “Sie geht keinem Kampf aus dem Weg“, beschreibt sie ein Kollege im Onlinemedium Salon.com. Sullivan wurde von profil am International Journalism Forum in Italien befragt, wo sie vorvergangene Woche auftrat. Wer mehr wissen will, kann ihr auf Twitter folgen (Username: @Sulliview) oder ihre Texte unter publiceditor.blogs.nytimes.com lesen. Ihre Periode als Public Editor dauert vier Jahre. Anders als viele europäische Zeitungs-Ombudsleute ist Sullivan unabhängig und somit nicht der Chefredaktion unterstellt. Insgesamt zählt die Redaktion der “New York Times“ mehr als 1000 Mitarbeiter.
Dieses Interview erschien in profil (Ausgabe 18/15). Foto: Alessandro Migliardi.
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Freundliche Grüße
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und ich würde gerne mit Ihnen abklären, ob Sie mit uns Workshops durchführen würden.
Lieben Gruß
Christian Lang
Ich denke in der Diskussion werden gerade einige (juristische) Aspekte vermischt, die man auseinander halten und nicht in eine Topf werfen sollte.
1. Es gibt eine Regelungslücke. Es ist sicher ein Problem, dass sich Frauen die derart extrem obszön beleidigt werden strafrechtlich nicht wehren können. Zivilrechtlich könnte frau den Absender wohl auf Unterlassung klagen. Einen Straftatbestand kann das aber natürlich nicht setzen. => hier muss der Gesetzgeber was tun. Zb die erwähnte deutsche Regelung übernehmen.
2. Die Anfeindung von Frauen die sich währen: Das ist ein gesellschaftliches Problem und muss politisch/gesellschaftlich diskutiert und geändert werden. Z.B. durch Bewusstseinsbildung in Schulen etc.
3. Die Rechte (mutmaßlicher) Täter. Auch wenn es vielen gerade nicht passt. Rechtsstaat heißt: Auch Arschlöcher haben Rechte. Z.B. gewisse Persönlichkeitsrechte, selbst wenn mann Täter ist. Der „steirische Arzt mit dem Spitzenpolitiker-Bruder“ wird in Medien nicht mit vollem Namen genannt. Obwohl absolut glaubwürdig ist, dass er ein richtiger Ungustl ist, hat er Persönlichkeitsrechte und es gilt für Ihn die Unschuldsvermutung. Gleiches gilt für den „niederösterreichischen Medienmanager“ der im Suff seinen Freund mit dem Motorboot überfahren hat. Der ist mittlerweile rechtskräftig verurteilt und durchaus eine Person öffentlichen Interesses. Trotzdem nennen Medien seinen Namen nicht.
Der Twitter-Pranger und ein virtueller Lynchmob sind keine Lösung für die Probleme 1. und 2. Und das soll auch so bleiben. Maurer hätte die Nachrichten anonymisiert veröffentlichen sollen und den Typen (wenn möglich) klagen/anzeigen sollen
zu 1. Nein, Beleidigungen unter Erwachsenen müssen vollkommen straffrei bleiben, solange es zu keiner Bedrohung oder sonstigen Straftat kommt. Für Kinder gilt das natürlich nicht, weil diese Beleidigungen durch Erwachsene als Bedrohung empfinden. Auch, wo ein Machtgefälle herrscht, muss es Ausnahmen geben. Ansonsten muss es unter gleichberechtigten Erwachsenen - und um die handelt es sich bei Sigrid Maurer und Bierkraft - völlige Freiheit geben.
zu 2. Hier müssen sich vor allem Frauen ändern. Dieses "Tante! Der blöde Bub war gemein zu mir!" von Sigrid Maurer war zum Fremdschämen. Sie braucht offensichtlich einen Kurs in Facebook. Die Kinder lernen das heute schon in der Schule. Sigrid Maurer hat das wohl verpasst.
zu 3. vollste Zustimmung. Im konkreten Fall wurde die Privatsphäre des Absenders verletzt, indem seine Korrespondenz veröffentlicht wurde. Ich gehe davon aus, dass er es war, und glaube ihm nicht, dass ein Phantom in sein Geschäft geschlichen ist. Trotzdem hat er das Recht, dass seine - auch tiafsten - Ergüsse dort bleiben, wo er sie erzeugt hat - im Privatbereich. Sigrid Maurer und andere social-media-User müssen den Unterschied zwischen privat und öffentlich lernen, und die Grenze respektieren. Ich kann einer Freundin Hassnachrichten am Handy zeigen, aber nicht allen meinen Followern. Die dann hingehen und Bierkraft aufs Geschäft spucken.
Aber den letzten Satz verstehe ich nicht. Auf was hätte sie ihn klagen bzw. wegen was anzeigen sollen?
Es ist schade, dass es in vielen Diskussionen zum Thema scheinbar(!) hauptsächlich um Frauen geht. Der Schein trügt: Auch Männer können sich aufgrund dieses Urteils - sofern es stand hält - nicht mehr effektiv vor Stalking und Mobbing schützen.
Da wäre es wirklich wundervoll, wenn wir einfach mal von MENSCHEN sprechen. Dann fühlen sich hoffentlich wieder mehr Leute angesprochen, sich für eine bessere Gesetzgebung einzusetzen.
Zustimmung zur Frage des Geschlechts. Es wird auch nicht möglich sein, das Gesetz geschlechtsspezifisch zu formulieren, obwohl es natürlich so gemeint ist - Frauen Opfer, Männer Täter.
Aber wo ich widersprechen muss, ist dass sich Beleidigungsopfer aufgrund dieses Urteils nicht mehr effektiv vor Stalking und Mobbing schützen können. Das ist nicht richtig. Stalking ist als beharrliche Verfolgung verboten und strafbar und hier außerdem nicht passiert, Mobbing ebenfalls nicht, weit davon entfernt. Es hat nur ein Facebook-Account eine Abgeordnete beleidigt. Das kommt bei Politikern sehr oft vor. Üblicherweise besitzen diese aber die persönliche Reife, damit nicht an die Öffentlichkeit zu gehen. Auch als Nichtpromi kann man solche Nachrichten einfach löschen, oder den Absender blockieren, oder einfach davon unberührt bleiben. Wenn man einen Kommunikationskurs gemacht hat, können sich daraus sogar nette Gespräche entwickeln.
Ich finde den Blogbeitrag interessant, aber etwas doof dass es nur auf Frauen bezogen ist. Auch Männer können obszöne Botschaften erhalten! Sollte alles auch etwas geschlechtsneutraler betrachtet werden!
Nicht nur. Solange es privat bleibt, ist es maximal lästig. Erst wenn sich ein bedrohliches Muster abzeichnet, sollte der Staat einschreiten. Aber passende Gesetze gibt es jetzt schon. Neue Gesetze für beleidigte Frauen würden sich verheerend auf die gesamte zwischenmenschliche Kommunikation auswirken.
Potenziellen "Tätern" muss klar sein, wen sie vor sich haben, einen Erwachsenen oder ein Kind in einem Erwachsenenkörper. Sie haben einfach das Recht zu wissen, mit wem sie reden. Ob ein böses Wort adäquat gekontert wird, oder ob das Baby zum Weinen anfangt. Man ist sonst ständig mit einem Bein im Häfen.
Warum muss sich eine Frau dagegen "wehren". Wenn sie unaufgefordert solche Nachrichten bekommt, kann sie sie einfach ignorieren. Wenn sie etwas dazu beigetragen hat, ist es IHR Konflikt genauso wie der des Absenders, auf jeden Fall aber privat.
Und grundsätzlich sind Frauen nicht schützenswerter als Männern, denn wir haben Gleichberechtigung, und sexuelle Beleidigungen nicht schlimmer als andere.
Ja, eine erwachsene Frau muss das aushalten. Und ein Promi noch mehr.
Ich möchte jedenfalls nicht per Gesetz auf die Stufe eines wehrlosen Kindes gestellt werden, nur weil ich eine Frau bin, und werde mich, falls es soweit kommt, dagegen wehren. Ich kann mit beleidigenden Nachrichten nämlich selbst ganz gut umgehen und möchte auch die Hoheit darüber behalten. Ich brauch keinen "Tante, der blöde Bub was gemein zu mir!"-Alarmknopf. DAS ist dann eine Beleidigung, mit der ich nicht umgehen kann.